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Untersuchung von Gasmigration als möglicher Auslöser für submarine Hangrutschungen an Kontinentalhängen (TRISCO)

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Geotechnik, Wasserbau
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 401025920
 
Submarine Hangrutschungen treten weltweit an Kontinentalhängen auf. Da solch hochenergetische Rutschungen mit großem Volumen potentiell verheerende Tsunamis auslösen und Trübeströme generieren, die Telekommunikationskabel sowie sämtliche Infrastruktur in der Tiefsee zerstören können, sind sie von großer Bedeutung für die Offshore-Industrie und küstennahe Gemeinden. Geophysikalische Untersuchungen zeigen häufig, dass freies Gas unterhalb der Rutschungsflächen vorhanden ist. Laborexperimente mit gashaltigen Sedimenten haben gezeigt, dass Gasblasen sowie Überdruck aufgrund von Gasanreicherung die Scherfestigkeit der Sedimente herabsetzen. Es liegt deswegen nahe, dass freies Gas verantwortlich für Hangrutschungen sein könnte. Diese Hypothese soll im Rahmen des vorgeschlagenen Projektes mit geophysikalischen und geotechnischen Methoden getestet werden. Hierbei soll eine direkte und stetige Verbindung von Labor- und numerischen Experimenten mit Felddaten gewährleistet werden. Die Analyse von 3D seismischen Daten von zwei Fallstudien (Storegga und Ana Rutschungen) wird eine detaillierte räumliche und quantitative Beziehung von Hangrutschungen und Gasvorkommen liefern. Laborexperimente an gashaltigen Sedimenten, die von numerischer Modellierung der konstitutiven Beziehungen begleitet werden, werden die Grundlage für Hangstabilitätsanalysen von submarinen gashaltigen Böschungen bilden. Die Integration dieser Ergebnisse wird es ermöglichen, Bedingungen zu identifizieren, unter denen gashaltige Kontinentalhänge instabil werden können. Diese Erkenntnisse sind von großer Wichtigkeit für zukünftige Offshore – Entwicklungen und Gefährdungsbeurteilungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Christian Berndt
 
 

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