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Pulmonary Embolism International Thrombolysis (PEITHO) Studie-3: Intravenöse thrombolytische Behandlung in reduzierter Dosis für Patienten mit akuter Lungenembolie und intermediär-hohem Risiko

Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 401833708
 
Die akute Lungenembolie (LE), die gefährlichste klinische Manifestation einer venösen Thromboembolie (VTE), ist das dritthäufigste akute kardiovaskuläre Syndrom nach Myokardinfarkt und Schlaganfall. Da sich das Risiko einer VTE nach dem 40. Lebensjahr alle 10 Jahre verdoppelt, werden in den kommenden Jahren und angesichts der Alterung der Gesellschaft immer mehr Menschen an LE erkranken. Eine Reperfusionsbehandlung (Aufhebung der embolischen Gefäßobstruktion in den Lungenarterien) mittels systemischer (intravenöser) „Standarddosis“-Thrombolyse kann zu einer raschen hämodynamischen Verbesserung führen. Allerdings wird diese Therapieform aktuell wegen des hohen damit verbundenen Blutungsrisikos nur für die (wenigen) instabilen LE-Patienten mit Kreislaufkollaps (kardiogenem Schock) empfohlen. Die erste "Pulmonary Embolism International Thrombolysis" (PEITHO) Studie bei Patienten mit LE intermediären Risikos (d.h. mit normalem arteriellem Blutdruck aber Zeichen der Rechtsherzbelastung in der Bildgebung und erhöhtem Troponinspiegel im Blut) belegte den Nutzen der Thrombolyse, bestätigte allerdings auch das deutlich erhöhte Blutungsrisiko. Die aktuell geplante PEITHO-3-Studie ist eine randomisierte, plazebokontrollierte, doppelblinde multizentrische multinationale Studie mit 2-Jahres-Verlaufsbeobachtung, welche die Wirksamkeit und Sicherheit einer systemischen Thrombolyse in reduzierter Dosis bei normotensiven Patienten mit LE intermediären Risikos (definiert über eine Weiterentwicklung der klinischen, bildgebenden und laborchemischen PEITHO-Kriterien) untersuchen soll. Ziele von PEITHO-3 sind: 1) die Sicherheit der Reperfusionstherapie bei akuter LE zu verbessern und 2) die intermediäre Risikokategorie präziser zu definieren. Unsere Hypothese ist, dass eine thrombolytische Behandlung in reduzierter Dosis (bis zu 50 mg Alteplase) zusätzlich zu der Heparinantikoagulation zu einer signifikanten Reduktion der Gesamtsterblichkeit, eines hämodynamischen Zusammenbruchs im Verlauf oder eines LE-Rezidivs führen wird. Wir vermuten ferner, dass dies passieren wird, ohne – wie es in früheren Studien mit Volldosis-Lyse der Fall war - das Risiko intrakranieller oder sonstiger lebendbedrohlicher Blutungen im Vergleich zu der alleinigen Heparintherapie signifikant zu erhöhen. Wir erwarten, dass PEITHO-3 dazu beitragen wird, die risikoadaptierte Behandlungsstrategie bei akuter LE zu optimieren und Leitlinienempfehlungen zu verbessern. Der Einfluss einer frühen Reperfusionsbehandlung auf den Langzeitverlauf der Patienten soll ebenfalls geklärt werden. Durch die Ergebnisse von PEITHO-3 kann eine systemische Thrombolyse mit verbessertem Sicherheitsprofil zu einer potenziell lebensrettenden therapeutischen Option für viele Patienten mit akuter LE werden.
DFG-Verfahren Klinische Studien
Internationaler Bezug Frankreich
 
 

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