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Die Auswirkungen von Ernährungsgewohnheiten während der Schwangerschaft und mütterlicher Fettleibigkeit auf die Funktion von mütterlichen TH17- und Treg-Zellen und folglich der Gesundheit der Nachkommen
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Bonn; Professor Nicola Gagliani, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Kinder- und Jugendmedizin
Immunologie
Immunologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255154572
Beispielloser Konsum von Zucker-, Fett- und Salz-haltiger Nahrung, der üblicherweise als "westliche" Ernährung bezeichnet wird, wird derzeit in Industrieländern, als auch in Entwicklungsländern beobachtet und ist eine der Ursachen von Fettleibigkeit. Es hat sich gezeigt, dass die Anzahl der Menschen, die diese Diät verzehren, stetig wächst, da sie durch sozioökonomische Umstände dazu „gezwungen“ werden. Im Jahr 2014 sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation 600 Millionen Erwachsene an Fettleibigkeit erkrankt, welches oftmals mit Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher ging. Interessanterweise ist Fettleibigkeit oft mit einer chronischen und pathologischen Aktivität des Immunsystems verbunden. Darüber hinaus erhöht der Konsum einer westlichen Diät während der Schwangerschaft und die Fettleibigkeit der Mutter das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen, die Entwicklung des Fötus ist verändert und die Gesundheit von Kindern im späteren Leben ist beeinträchtigt. Dieses Projekt zielt darauf ab, die zugrunde ligenden zellulären und molekularen Mechanismen aufzuklären. Die Haupthypothese ist, dass die mütterliche Immunadaptation auf die Schwangerschaft, insbesondere die CD4-T-Zell-vermittelte Immuntoleranz, durch westliche Ernährung und mütterliche Fettleibigkeit entgleist, indem diese zu Entzündungsreaktionen neigt. Im Gegenzug beeinträchtigt diese Entzündung die fötale Entwicklung und steigert das Risiko für die Nachkommen, im späteren Leben an immunologischen Erkrankungen zu leiden. Die Ernährung hat entscheidenden Einfluss auf die Zusammensetzung des Darmmikrobiom, welches in kontinuierlicher Verbindung mit dem Immunsystem steht. Wir werden prüfen, ob diätvermittelte Entzündungen über das mütterliche Mikrobiom vermittelt werden. Neuartige Multi-Cytokin-Reportermäuse und weitere Knockout-Mausmodelle werden verwendet, um zu testen, ob die mütterliche westliche Ernährung die fötale Entwicklung und die Immunität der Nachkommen über die veränderte Funktion bestimmter CD4-T-Zell-Untergruppen beeinflusst. Um die molekularen Details von diätinduzierten Veränderungen in diesen Mäusen zu verstehen, werden wir Einzelzell-Transkriptomik, Epigenetik und moderne computergesteuerte Analyseansätze verwenden. Um die mechanistischen Erkenntnisse aus den Mausmodellen mit dem Menschen zu vergleichen, werden wir Daten und biologische Proben aus der prospektiven Schwangerschaftskohorte PRINCE verwenden. Unser Projekt wird es ermöglichen, die ursächliche Verbindung zwischen westlicher Ernährung und eingeschränkter Immunität von Nachkommen zu identifizieren. Dies wird helfen, neue therapeutische Ziele, wie z. B. pathogene CD4-T-Zellen, zu identifizieren. Dadurch wird verhindert, dass Nachkommen aufgrund sozialer Umstände, unter denen sie geboren werden, lebensbedrohliche Gesundheitsprobleme haben.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen