Herpesvirale mRNP-Bildung: Identifizierung der zellulären Ko-Faktoren und der Zielspezifität
Zusammenfassung der Projektergebnisse
In diesem Projekt konnten wir zeigen, dass ORF57 keinen Ko-Faktor für die Bindung an virale RNA benötigt. Trotzdem werden Ko-Faktoren benötigt, um die multiplen Funktionen von ORF57 auszuführen. SRSF3 ist bisher nicht als lytischer Faktor für KSHV-Genexpression beschrieben. Die Überexpression von SRSF3 führt schon zu einer gewissen ORF57-unabhängigen Expression. Somit verstärkt SRSF3 positiv einen oder mehrere Schritte in der RNA-Prozessierung von KSHV lytischen RNAs. Am wahrscheinlichsten ist aus unserer Sicht eine nukleäre Stabilisierung und/oder verbesserter Kernexport. Im Antrag gingen wir davon aus, dass der ORF57-Komplex hauptsächlich den Abbau der RNA vom 3‘ Ende her hemmt und somit zu einer nukleären Stabilisierung führt. Unsere und publizierte Daten zu SRSF3 zeigen aber, dass auch eine exosomale Degradation vom 5‘ Ende her wichtig zu sein scheint. Dies soll in einem Folgenantrag weiter untersucht werden. Insgesamt wurde die Methode LNA mixmer capture erfolgreich in unserem Labor etabliert. Die Methode wird bereits in einem DZIF-Projekt zu Varicella Zoster Virus angewendet. In einem weiteren DAAD-geförderten Projekt sollen die Interaktionspartner der lncRNA PAN gefunden und letztendlich ihre Rolle im viralen Lebenszyklus entschlüsselt werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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The HIV 5′ Gag Region Displays a Specific Nucleotide Bias Regulating Viral Splicing and Infectivity. Viruses, 13(6), 997.
Grewe, Bastian; Vogt, Carolin; Horstkötter, Theresa; Tippler, Bettina; Xiao, Han; Müller, Bianca; Überla, Klaus; Wagner, Ralf; Asbach, Benedikt & Bohne, Jens
