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SP5 Auswirkungen von Umweltdynamik und Störungen auf das Makrozoobenthos

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Gabriele Gerlach; Dr. Sven Rohde
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 379417748
 
SP5 Auswirkungen von Umweltdynamik und Störungen auf das MakrozoobenthosFortschreitende Umweltveränderungen haben einen erheblichen Einfluss auf die globale Biodiversität. Die Anpassungsfähigkeit der Organismen durch endogene Mutationen kann mit der Geschwindigkeit der Veränderungen nicht Schritt halten. Neuere Studien deuten jedoch darauf hin, dass Verschiebungen in den Ernährungsmustern und die Variabilität des Mikrobioms die Resistenz von Organismen stark beeinflussen können. Das Hauptziel dieses Projekts ist es, die bestehende Resistenz von Populationen mariner Wirbelloser gegenüber variablen Umweltparametern zu bewerten und die Mechanismen zu verstehen, die zur potentiellen Resistenz beitragen. Dies steht im Einklang mit dem übergeordneten Ziel O2 von Dynacom, das darauf abzielt, die merkmalsbasierte Charakterisierung von räumlichen Gemeinschaften auf dynamische Landschaften auszudehnen, die starken stochastischen Störungen ausgesetzt sind. Wir werden stärker gestörte benthische Makrozoobenthos (MZB) Gemeinschaften im Eulittoral, die regelmäßig starken Gezeiteneinfluss (Austrocknung, Salzgehalt und Temperaturstress) ausgesetzt sind, mit solchen im Sublittoral vergleichen, in denen solche extremen Variationen fehlen. Wir gehen davon aus, dass Organismen im Eulitoral, die - abhängig von ihrer Mobilität - einer größeren Bandbreite von Umweltbedingungen ausgesetzt sind und dementsprechend eine größere Resistenz gegenüber diesen Schwankungen aufweisen sollten als Artgenossen aus dem tieferen sublitoralen Lebensraum, wo die Bedingungen stabiler sind. Das Projekt besteht aus mehreren Arbeitspaketen die verschiedene Aspekte der Resistenz untersuchen: 1) Um zu untersuchen, wie Mobilitätsmerkmale und Beuteangebot die MZB Gemeinschaften beeinflussen, werden wir die MZB-Zusammensetzung in Relation zu den vorhandenen Algen-/Bakteriengemeinschaften im Frühjahr und Sommer in verschiedenen Tiefen bestimmen. Um den Einfluss von Mobilitätsmerkmalen von Arten zu verstehen, werden wir uns auf zwei Polychaetenarten konzentrieren, den Bäumchenröhrenwurm Lanice conchilega, der als Adulttier sessil lebt, und den mobilen Seeringelwurm Hediste diversicolor. 2) Um den Effekt einer stochastischen Störung zu untersuchen, werden wir Vertreter dieser Arten aus verschiedenen Habitaten in Mesokosmenexperimenten einem Temperaturpuls aussetzen und ihre Nahrungsaufnahme und die physiologischen Stressparameter sowie die Expression von stressbezogenen Genen messen. 3) Um den Einfluss des Mikrobioms auf die Resistenz zu untersuchen, wird die Mikrobiom-Gemeinschaft des Verdauungstraktes der beiden Arten aus eulittoralen und sublittoralen Habitaten durch Sequenzierung des 16s RNA-Genlocus im Vergleich zu der der Algen/Bakterien (SP4) analysiert. 4) L. conchilega Individuen aus dem Sublitoral werden mit L. conchilega Mikrobiomen aus dem Eulitoral (höhere Temperaturresistenz) beimpft, um festzustellen, ob die Resistenz der beimpften Proben gegenüber Temperaturstress zunimmt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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