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Auf der Suche nach den Mechanismen des Lebens: Interdisziplinäre Kooperationen an der Schnittstelle von Biologie, Chemie und Physik, 1918–1939

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 403962374
 
Das vorliegende Projekt untersucht an Beispielen, wie sich das Programm der physico-chemischen Biologie der Zwischenkriegszeit in konkrete, interdisziplinär angelegte Forschungsprojekte übersetzte. Die Bearbeitung biologischer Probleme mit physikalischen und chemischen Methoden wurde in den 1920/30er Jahren intensiv gefördert. Im Rahmen dieser Förderpolitik, so argumentiert die bisherige Forschung, wurden u.a. die Grundlagen für die Entwicklung der Molekularbiologie gelegt: in methodischer, aber auch inhaltlicher und wissenschaftskultureller Hinsicht, insbesondere mit Blick auf die interdisziplinäre Arbeitsweise als Norm biologischer Forschung. Doch richtete sich der Blick bisher fast ausschließlich auf die USA, und dort ganz überwiegend auf die Genetik. Diese Engführung will das vorliegende Projekt überwinden. Zentrales Anliegen ist es, die Reichweite, Inhalte und Themenstellungen physico-chemischer Biologie zu kartieren, mit besonderer Aufmerksamkeit für ihre epistemische, interdisziplinär-kooperative und transatlantische Dimension. An vier mikrohistorischen Studien wird analysiert, warum Biologen und Physiker bzw. Chemiker sich für disziplinenübergreifende Zusammenarbeit entschieden; wie sie ihre gemeinsame Forschung planten, umsetzten und evaluierten; und was genau es für sie hieß, biologische Probleme auf physico-chemische Vorgänge zurückzuführen. Schließlich fragt das Projekt nach den methodologischen Überzeugungen, welche die Handlungen der Forscher (mit-)bestimmten. So soll geprüft werden, ob sich das in der aktuellen Wissenschaftsphilosophie diskutierte Konzept von „Mechanismen“ für eine adäquate Beschreibung und Erklärung der Beispiele eignet oder einer Weiterentwicklung bedarf. Damit versteht sich das Projekt als Beitrag zu einer integrierten History and Philosophy of Science, die sowohl wissenschaftshistorische als auch -theoretische Ziele verfolgt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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