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Routes of Interaction: Überregionale Kontakte zwischen dem nördlichen Horn von Afrika und dem Niltal
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Iris Gerlach; Professor Dr. Dietrich Raue; Professorin Dr. Brigitta Schütt
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404354728
Ziel des Projektes ist es, verschiedene Mobilitätsformen und Interaktionsrouten der Hochlandkulturen des nördlichen Horns von Afrika zum Mittleren Nil, dem nordostsudanesischen Gash-Delta sowie Teilbereichen Ägyptens zu untersuchen. Dabei gilt es zu klären, inwieweit der innerafrikanische Austausch von Menschen, Ideen und Objekten zur Entwicklung der äthiopischen Hochlandkulturen beitrug und gleichzeitig, welchen Einfluss das Hochland auf das sudanesisch-ägyptische Niltal und das Gash-Delta besaß. Der chronologische Rahmen reicht vom 2. bis zum frühen 1. Jt. v. Chr. Dabei handelt es sich um einen Zeitraum, in dem überregionale innerafrikanische Kontakte zwischen diesen Regionen über verschiedene archäologische Materialgattungen und sudanesisch-ägyptische Schriftquellen nachgewiesen werden können. Zudem schließt er den Beginn der Formierung komplexer Gesellschaften am nördlichen Horn von Afrika ein. Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Rekonstruktion der Siedlungsmuster und Verbindungswege innerhalb des äthiopischen Hochlands sowie zu den nördlich und östlich anschließenden Gebieten bis zum Roten Meer (Eritrea). Die Frage, warum Siedlungen an dem Platz gegründet wurden, an dem sie liegen, kann dabei nicht allein mit archäologischen Methoden beantwortet werden, sondern erfordert die Einbeziehung der physischen Geographie und der Landschaftsarchäologie. Eine Auswertung der verschiedenen Themenstellungen erfolgt daher unter vergleichender archäologischer, historischer und geographischer Perspektive. Auf der Grundlage von Least-Cost-Path Analysen, dem Vorkommen natürlicher Ressourcen und in Kenntnis der Paläo-Umweltbedingungen sowie unter Berücksichtigung historischer Reiseberichte wird die Lage antiker Fundplätze in ihrem Verhältnis zu Interaktionsrouten erforscht.Die überregionalen Zusammenhänge werden zum einen durch klassische Materialstudien (vorwiegend Keramik und Obsidianartefakte) sowie durch naturwissenschaftliche Analysen des metallurgischen und paläozoologischen Fundgutes sichtbar gemacht. Das Ziel ist, die noch bis in die Moderne bestehenden Migrationsbewegungen und Warenströme in ihrer diachronen Perspektive zu erfassen und die Verflechtung stark gegensätzlicher Großräume als ein Phänomen innerafrikanischer Kulturentwicklung zu betrachten.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 2143:
Entangled Africa: Innerafrikanische Beziehungen zwischen Regenwald und Mittelmeer (ca. 6000 bis 500 Jahre vor heute)
Mitverantwortlich
Professor Dr. Joris Peters