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Demokratisch-autokratische Militärinterventionen im Nahen Osten und Nordafrika

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung in 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404406440
 
Libyen, Syrien, Irak und der Jemen sind Schauplatz dreier internationalisierter Militärkonflikte, in denen eine Vielzahl von Staaten und (transnationalen) nicht-staatlichen Akteure als Konfliktparteien involviert sind. Auch wenn die genannten Fälle sehr unterschiedlich sind, so haben sie ein gemeinsames Merkmal: Sowohl Demokratien als auch Autokratien intervenieren in den Konflikt - und stehen dabei teilweise auf derselben Seite. Das bedeutet, dass Demokratien und Autokratien in den stattfindenden Militäroperationen kooperieren. Dieser Aspekt von Interventionen hat bisher sehr wenig akademische Aufmerksamkeit erfahren. Weder wissen wir, warum Autokratien an Militärinterventionen teilnehmen, noch warum, wann und wie demokratisch-autokratische Kooperation stattfindet – und wann nicht. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die gemischte Zusammensetzung von intervenierenden Staaten Auswirkungen darauf haben sollte, wie Demokratien Gewaltanwendung rechtfertigen und legitimieren können. Insbesondere werden liberale Zielsetzungen von Interventionen fragwürdig, wenn Demokratien mit autokratischen Systemen wie Saudi-Arabien in Militäroperationen kooperieren. Mein Projekt hat zum Ziel, diese Forschungslücken zu schließen, indem es die aktuellen Militärinterventionen im Nahen Osten und Nordafrika (MENA) untersucht und sich den folgenden Fragen widmet: Wie legitimieren arabische Autokratien ihr militärisches Engagement und die Initiierung externer Militärinterventionen gegenüber internationalen, regionalen und innenpolitischen Öffentlichkeiten? Wie legitimieren westliche Demokratien diese Interventionen gegenüber internationalen, regionalen und innenpolitischen Öffentlichkeiten, insbesondere den Aspekt der Kooperation mit Autokratien? Warum gibt es und wie findet demokratisch-autokratische Kooperation in Interventionen statt? Das Projekt verbindet theoretisch-konzeptionelle Arbeiten zu autokratischer Kriegsführung mit normativen Aspekten, nämlich die Legitimität der aktuell stattfindenden Interventionen, und empirischer Forschung zur Legitimation dieser Interventionen in westlichen Demokratien gegenüber der eigenen Bevölkerung und internationalen Akteuren.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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