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Serotonerge Modulation von Impulsivität

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404502177
 
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHD) ist eine heterogene Erkrankung, die häufig gemeinsam mit psychiatrischen Störungen wie z. B. der Verhaltensstörung und Angsterkrankungen auftritt. Als Brückenschlag zwischen grundlagenwissenschaftlicher und klinischer Forschung gewinnen translationale Studien zunehmend an Bedeutung, um das Verständnis der zugrundeliegenden Komorbiditätsmechanismen zu fördern und neuartige Behandlungsperspektiven zu erforschen. Im Falle des Serotonin-katalysierenden Tryptophan-Hydroxylase-2 (TPH2) -Gens wurden die Knock-Out Mäuse (Tph2 - / -) als Kandidatenmodell für ADHD diskutiert. Varianten des TPH2-Gens wurden mit ADHS, verstärktem Impulsverhalten, erhöhter Aggression und verändertem Angstverhalten assoziiert.Das Ziel dieser Studie ist es, diese phänotypischen Dimensionen in einer klinischen pädiatrischen Stichprobe von 250 ADHS-Patienten und sich normal entwickelnden Kindern zu quantifizieren. Alle Teilnehmer werden (a) für die Variante TPH2 (G-703T; rs4570625) genotypisiert, (b) gemäß den internationalen Research Domain Criteria (RDoC) für Impulsivität, Aggression und Angst phänotypisiert, sowie (c) anhand des 5 choice serial reaction time task im fMRT-Scanner untersucht. Weiterhin werden Mediations- und Moderatoranalysen über die Interaktion der Phänotypen anhand der Fragebögendaten, Verhaltensdaten und neuronale Parameter durchgeführt.Mithilfe einer adaptierten Version des Reverse-Phenotypisierungsansatzes wird diese Studie einen Einblick in die Mechanismen der phänotypischen Komplexität bei komorbiden Störungen im Zusammenhang mit ADHS bieten. Von den Erkenntnissen über die Entwicklung altersangepasster gezielter Interventions- und Präventionsprogramme bei ADHS kann eine größere gesellschaftliche, politische und wissenschaftliche Wirkung erwartet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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