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Darstellung und Wirkung von Responsibility Frames zu Gesundheitsthemen: Ein Vergleich der Einflussebene des Individuums, des sozialen Netzwerks und der Gesellschaft

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 404881979
 
Soziale Unterstützung als eine Funktion sozialer Netzwerke stellt eine wichtige Ursache und Behandlungsmaßnahme bei Erkrankungen und beim Gesundheitsverhalten dar. Trotz dieser hohen Relevanz von sozialer Unterstützung für die Gesundheit steht meist die medizinische Behandlung im Zentrum der Gesundheitsversorgung und der Gesundheitsberichterstattung. Auch Inhaltsanalysen von Medienframes oder Studien zu Framingeffekten beschränken sich meist auf Responsiblity Frames, die individuelle oder gesellschaftliche Ursachen und Lösungen untersuchen, während die Verantwortung des sozialen Netzwerks bisher kaum berücksichtigt wird. Die Fragestellung des beantragten Forschungsvorhabens lautet daher, inwiefern die Bedeutung von sozialer Unterstützung als Funktion sozialer Netzwerke in der Gesundheitsversorgung im Fokus der Medienberichterstattung und in spezifischen Onlineinformationen zu Gesundheitsthemen steht (Medienframes) und welche Effekte von solchen Darstellungen auf Rezipienten ausgehen (Framing-Effekte).Im Rahmen unseres dreijährigen Projekts werden wir daher das Vorkommen und die Wirkung der Responsibility Frames für drei Gesundheitsthemen, die stark von sozialen Faktoren beeinflusst sind (Diabetes, Depression, Bewegung), mittels Inhaltsanalyse und Experiment untersuchen. Für die Inhaltsanalyse werden sowohl Printmedien über ein Zeitraum von 14 Jahren als auch aktuelle Onlineinhalte berücksichtigt. Zum einen dienen die Erkenntnisse als Grundlage für die Weiterentwicklung unseres Verständnisses darüber, inwieweit Medien beitragen, dass soziale Unterstützung im Rahmen von Behandlungen von Patienten (potentiellen Unterstützungsempfängern) und potentiellen Unterstützungsgebern wahrgenommen und berücksichtigt wird. Zum anderen wird auf theoretisch-konzeptueller Ebene die Theorie der sozialen Unterstützung als gut fundiertes und etabliertes Konstrukt aus der Gesundheitspsychologie mit dem kommunikationswissenschaftlichen Framing-Ansatz verknüpft, wodurch mediale Einflüsse auf dieser Ebene stärker als bisher berücksichtigt werden. Konkret schärfen wir damit auch die Kontureneines generischen, d.h. themenübergreifenden, Responsibility Frames in der Medienberichtertstattung zu verschiedenen Gesundheitsthemen, der den Verantwortungsbereich sozialer Netzwerke von den individuellen und gesellschaftlichen Einflussfaktoren differenziert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien
Kooperationspartner Professor Dr. Sebastian Scherr
 
 

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