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Lymph- und Hämangiogenese bei okulärer Graft-versus-Host Erkrankung

Antragsteller Professor Dr. Philipp Steven, seit 6/2022
Fachliche Zuordnung Augenheilkunde
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 257498687
 
Die okuläre Graft-versus-Host Erkrankung (okuläre GvHD) ist eine potentiell zur Erblindung führende Erkrankung, die bei 60-80% der Patienten nach allogener Hämatopoetischen Stammzelltransplantation (aHSZT) auftritt. Im Gegensatz zur akuten okulären GvHD, die eher selten auftritt und zumeist in den ersten Monaten nach aHSZT beginnt, ist die chronische okuläre GvHD sehr häufig und beginnt zumeist während der planmäßigen Reduktion der systemischen Immunsuppression in der Nach-Transplantationsphase. Letztere führt zu einem schweren Trockenen Auge mit Destruktion der Hornhaut und von Tränen- und Meibomdrüsen und zu einer konjunktivalen Vernarbung. Bei der systemischen GvHD konnte kürzlich experimentell gezeigt werden, dass die Lymph- und Hämangiogenese eine Rolle in der Pathogenese der GvHD spielt und dass eine anti-angiogene Therapie sowohl zu einer Reduktion der Schwere der GvHD als auch der Mortalität führt. Basierend auf diesen Daten und eigenen Vorarbeiten soll das beantragte Projekt zunächst die Rolle der Lymph- und Hämangiogenese bei der Entstehung der akuten und chronischen okulären GvHD am Mausmodell untersuchen. Anschließend soll die Hypothese getestet werden, das sowohl eine topische als auch eine systemisch Applikation anti-angiogener Substanzen die Schwere der okulären GvHD reduzieren kann. Außer morphometrischen Untersuchungen, molekularen Analysen und detaillierter Histologie werden hierfür auch intravitale Bildgebungsverfahren verwendet. Zusätzlich werden nicht-invasive Bildgebungsverfahren an Patienten, die eine aHSZT erhalten, prospektiv angewendet, um die Morphologie von Lymph- und Blutgefäßen der Augenoberfläche mit der Aktivität der okulären GvHD zu korrelieren. Zusammenfassend untersucht das Projekt potentiell bedeutsame Pathomechanismen der okulären GvHD, die weiterhin als therapeutische und diagnostische Ansatzpunkte dienen können und somit eine große Lücke in der medizinischen Versorgung der schwer betroffenen Patienten schließen können. Im Speziellen ist das Projekt so ausgerichtet, dass die zentrale Frage beantwortet werden kann, ob bei der okulären GvHD eine verstärkte Lymph- und Hämangiogenese stattfindet und ob diese in Folge durch eine spezfische Inhibition zu einer Reduktion oder sogar Verhinderung der okulären GvHD eingesetzt werden kann.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Mitverantwortlich Professor Dr. Olaf Penack
Ehemalige Antragstellerin Uta Gehlsen, Ph.D., bis 5/2022
 
 

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