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Memento 1945? Die sichtbare Einbeziehung von Kriegsruinen und Trümmermaterial in den Kirchenbau Westdeutschlands"

Antragsteller Professor Dr. Kai Kappel
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 40505407
 
Die Kampfhandlungen des Zweiten Weltkrieges haben auch an den Sakralbauten Deutschlands immense Zerstörungen verursacht. Das Forschungsprojekt geht zunächst von der mentalen Bewältigung und materiellen Beseitigung der Kriegstrümmer sowie von den seinerzeit diskutierten Konzepten zum Aufbau aus. Gegenstand der Untersuchung sind 56 Kirchenbauten beider Konfessionen in den Westzonen bzw. der Bundesrepublik, bei denen Kriegsruinen und Trümmersteine sichtbar in den Aufbau einbezogen wurden. Diese Kirchen werden hinsichtlich des Umganges mit den baulichen Resten formal klassifiziert. Durch umfangreiche Archivuntersuchungen ist es möglich, die Gedankengänge der beteiligten Auftraggeber und Architekten nachzuvollziehen. Wo in Reden und Festschriften der Aufbauzeit auf solche materiellen Kriegshinterlassenschaften Bezug genommen wurde, pries man deren Schönheit und Wirtschaftlichkeit. Alternativ dazu erinnerte man an den Vorgängerbau und damit an die Tradition der Gemeinde sowie an das Leiden im Krieg und an den Akt der Zerstörung. Seit der zweiten Hälfte der 1950er Jahre wurden die Kriegsschadensstellen als wertvolle und selten gewordene Zeichen der Zerstörung, die Trümmersteinwände als materielles Zeugnis für die Mühen der Aufbaugeneration gedeutet.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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