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Polymineralische Einschlüsse in eklogitfaziellen Metapeliten von Tanzania – Einblicke in partielles Schmelzen und geodynamische Prozesse in einer 2 Ga alten Subduktionszone

Antragstellerin Dr. Petra Herms
Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405358375
 
Polymineralische Einschlüsse in hochgradig metamorphen Gesteinen sind ein viel versprechendes Instrument, um neue Einblicke in die Bildung von partiellen Schmelzen im Hinblick auf Schmelzzusammensetzung, Fluid-System und Geodynamik zu gewinnen. Alle bisher bekannten Untersuchungen an polymineralischen Einschlüssen beziehen sich entweder auf anatektische Krustengesteine und Granulite oder auf subduzierte kontinentale Kruste.Im Gegensatz dazu repräsentieren die eklogitfaziellen Metapelite des Usagaran Belt in Tanzania einen Teil einer ozeanischen Kruste und bieten damit eine seltene Gelegenheit, den Prozess partiellen Schmelzens in ozeanischen Gesteinen zu untersuchen. Die polymineralischen Einschlüsse in diesen Metapeliten sind etwas besonderes, da silikatische, glimmerhaltige Mineralvergesellschaftungen neben karbonatischen auftreten und damit auf die Anwesenheit einer CO2 dominanten COH Fluide deuten, wobei Entmischung von Schmelzen und/oder Fluiden ein möglicher Bildungsprozess sein kann. Darüber hinaus bietet das Untersuchungsgebiet die außergewöhnliche Gelegenheit eine der soweit bekannten ältesten Subduktionszonen (2 Ga) zu untersuchen und die Ergebnisse könnten Aufschluss über den geothermischen Gradienten in der frühen Erdgeschichte geben. Das beabsichtigte Forschungsprojekt konzentriert sich auf: (1) Zeitpunkt und Prozess der Schmelzbildung in einer der ältesten Subduktionszonen, (2) Zusammensetzung der gebildeten Schmelze und der Einfluss von CO2. Die Proben werden analysiert mittels optischer Mikroskopie, Elektronenstrahl Mikrosonde, Raman Spektroskopie und La-ICP-MS. Desweiteren werden die polymineralischen Einschlüsse mittels Aufschmelzexperimenten mit einer Stempelzylinder Presse rehomogenisiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Ungarn
Kooperationspartner Professor Csaba Scabó
Mitverantwortlich Dr. Christopher Giehl
 
 

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