Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Mansonella perstans in vitro Kultur und das RAG2IL-2Rgamma C57BL/6 Knockout-Mausmodel: Neue Verfahren um Mansonella perstans Biologie und Behandlungsstrategien aufzuklären

Antragsteller Dr. Manuel Ritter
Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405531500
 
Infektionen mit dem parasitärem Fadenwurm Mansonella perstans (M. perstans) kommen besonders in Subsahara Afrika vor und es wird vermutet, dass aktuell ca. 110 Millionen Menschen infiziert sind. Im Gegensatz zur lymphatischen Filariose oder Onkozerkose kommt es bei einer Infektion mit M. perstans zu keinem spezifischen Krankheitsbild und es sind nur milde Symptome wie subkutane Schwellungen, Hautausschlag und Pleuritis beschrieben. Nichtsdestotrotz gibt es Anzeichen das M. perstans die Empfänglichkeit und den Krankheitsverlauf von anderen Infektionen beeinflusst, was zu einem erhöhten Gesundheitsrisiko in den endemischen Gebieten führt. Die Forschung über M. perstans wird zusätzlich erschwert, weil die Gewinnung von adulten Würmern kaum möglich ist. Wir konnten jedoch zwei neue Ansätze entwickeln, um dieses Problem zu lösen: 1) Ein in vitro Kultursystem zur Generierung von M. perstans Würmern und 2) ein Filarien-Mausmodell durch Verwendung des RAG2IL-2Rgamma Knockout C57BL/6 Stamms. Der erste Ansatz erlaubt eine langfristige Kultivierung und Entwicklung von M. perstans Filarien. Mit Hilfe dieser Technik werden wir unbekannte Facetten der M. perstans Biology wie die Häutung, anatomische Merkmale sowie die Verteilung und Migration von Wolbachia Bakterien durch Immunfärbung und Fluoreszenzmikroskopie untersuchen. Außerdem zeigen unsere neusten Studien, dass humanpathogene Filarien in RAG2IL-2Rgamma Knockout C57BL/6 Mäuse überleben und sich entwickeln. Deshalb ist dieses Mausmodell ideal geeignet, um Aspekte der Wirt-Parasit-Beziehung zu untersuchen. Außerdem können, durch adoptiven Transfer von Immunzellen aus verschiedenen immundefizienten und -kompetenten Donormäusen spezifische Immunantworten, welche sich gegen die M. perstans Infektion richten, analysiert werden. Eine Kombination der zwei Modelle ermöglicht die Etablierung eines vollständigen Lebenszyklus von M. perstans mit Hilfe eines künstlichen Membranfütterungssystems für Culicoides milnei, den Vektor in Kamerun. Zusammenfassend soll die geplante Studie eine Platform bereitstellen, um humanpathogene Filarien ohne die Teilnahme von Probanden zu untersuchen und langfristig die Entwicklung eines diagnostischen Schnelltests für M. perstans zu ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Kamerun
Mitverantwortlich(e) Dr. Laura Elizabeth Layland-Heni
ausländischer Mitantragsteller Professor Dr. Samuel Wanji
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung