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Halbleiter-Quantenfilme angeregt mit nicht-klassischen Lichtzuständen: Wechselspiel zwischen photonischen Quanten-Korrelationen und Vielteilchen-Wechselwirkungen in Festkörpersystemen

Fachliche Zuordnung Theoretische Physik der kondensierten Materie
Förderung Förderung von 2019 bis 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405644111
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt haben wir einen theoretischen Ansatz entwickelt und analysiert, der die Licht-Materie-Wechselwirkung zwischen Halbleitern und Licht auf einer vollständig quantisierten Ebene beschreibt. Das bedeutet, dass die Dynamik der Materialanregungen und des Lichtfelds selbstkonsistent beschrieben wird und dass das Lichtfeld in Form seiner fundamentalen elementaren quantenmechanischen Anregungen, d.h. in Form von Photonen, beschrieben wird. Unser Ansatz wurde auf verschiedene Modellsysteme und Szenarien angewandt. Zunächst analysierten wir ein Modell vom Jaynes-Cummings-Typ mit drei elektronischen Zuständen, das durch Quantenlicht angeregt wird. Wir konnten zeigen, dass Verluste, die in realen Systemen unvermeidlich sind, zur Kontrolle der Population der elektronischen Zustände genutzt werden können. Außerdem wurde die elektromagnetisch induzierte Transparenz mit Quantenlicht demonstriert und es wurden Quantenkorrelationen zwischen Lichtfeldern untersucht. Zweitens wurde die Wechselwirkung zwischen Quantenlicht und Materie für Systeme untersucht, die in Resonatoren mit niedrigen Güten (Q-Faktoren) eingeschlossen sind. Solche verlustbehafteten Resonatoren, welche im Allgemeinen aufgrund ihrer hohen Verluste die Quanteneigenschaften schnell zerstören, haben bisher weniger Beachtung gefunden. Durch die Analyse eines Drei-Niveau-Systems vom Λ-Typ in verlustbehafteten Resonatoren haben wir jedoch gezeigt, dass Hohlräume mit niedrigem Q-Faktor für die Herstellung bestimmter elektronischer stationärer Zustände von Vorteil sein können, wenn bestimmte Quantenzustände des Lichts verwendet werden. Drittens wurden die quantenoptischen Eigenschaften von ein- und zweidimensionalen Halbleiternanostrukturen im Rahmen von Zwei-Band-Tight-Binding-Modellen untersucht. Wir konnten zeigen, dass sich während des Wechselwirkungsprozesses eine kollektive Anregung des Leitungsbandes bildet. Für nicht-resonante Anregungen führt diese kollektive Dynamik zu interessanten stationären Zuständen, in denen die resonant angeregten Eigenzustände besetzt sind. Kürzlich wurde dieses Modell erweitert, um exzitonische Effekte mit einzubeziehen. Im Rahmen dieses Projekts haben wir mehrere relevante Ergebnisse für verschiedene Modellsysteme erhalten und neue Effekte vorhergesagt. In geeignet designten Systemen sollten unsere Ergebnisse im Experiment beobachtbar sein. Die vorhergesagten Eigenschaften könnten für künftige Anwendungen der Quantentechnologie nützlich sein, die sowohl photonische Quantenkorrelationen als auch Quantenkorrelationen zwischen Licht und Materie zunutze machen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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