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Zwischen Abgrenzung und Verflechtung. Eine vergleichende Untersuchung zur deutschen Nachkriegsgeschichte in den Bereichen der Außen- und Sicherheitspolitik 1955 – 1990

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405693564
 
Im Mittelpunkt der vergleichenden Untersuchung steht die Frage, inwieweit die getrennte Vergangenheit der beiden deutschen Staaten als gemeinsame, gegenseitig beeinflusste, von gleichen Herausforderungen geprägte Geschichte gesehen werden kann. Anhand von drei Fragenkomplexen in den Funktionsbereichen der Außen- und Sicherheitspolitik werden zwei Leitfragen überprüft:1. Unterliefen die spezifisch deutsch-deutschen Gemeinsamkeiten den System-Antagonismus und schufen ein gemeinsames Interesse, deutsche Antworten auf die Herausforderungen des Ost-West-Konflikts und der atomaren Bedrohung zu geben? Oder sind unter den Bedingungen der Blockbildung zwei unterschiedliche Entwicklungslinien unversöhnlich aufeinandergestoßen, die die spezifisch deutsch-deutschen Gemeinsamkeiten verdrängten? In welchem Fragenkomplex veränderte sich das Mischungsverhätnis zwischen Abgrenzung und Verflechtung über Zeit?2. Wie weit nutzten beide deutsche Staaten ihre spezifischen Gemeinsamkeiten, ihre Lehren aus der NS-Vergangenheit und ihr gemeinsames Überlebensinteresse im atomaren Zeitalter in zentralen Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik gegenüber den beiden Fuehrungsmächten durchzusetzen? Wie veränderten sich die deutsch-deutschen Handlungsmöglichkeiten in welchem Fragenkomplex im Zeitverlauf?Da eine vergleichende Untersuchung in den Bereichen der Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik und der DDR ein Desiderat darstellt, hat sich die Studie zum Ziel gesetzt, dieses bisher unerforschte Gelände der deutschen Nachkriegsgeschichte zu erschliessen.Die Ost-West-Beziehungen lassen sich im Untersuchungszeitraum von Mai 1955, als beide deutsche Staaten mit ihrer Mitgliedschaft in der NATO und dem Warschauer Pakt ihre Teilsouveränität wiedererlangt hatten, bis zur deutschen Vereinigung am 3. Oktober 1990 in vier Phasen unterteilen:Deutschland als Streitursache und Kampffeld in einer sich wandelnden Macht- und Interessenkonstellation zwischen den USA und der Sowjetunion 1955-1968,die Verständigung zwischen Ost und West auf der Grundlage der bestehenden Lage 1969- 1979,der Rückfall in einen neuen Kalten Krieg 1979-1984,die Zeitenwende in den Ost West Beziehungen im Zuge der Reformpolitik Gorbatschows 1985 1990.Die drei Fragenkomplexe in den Bereichen der Außen- und Sicherheitspolitik sind:krisenhafte Entwicklungen und Ereignisse in der Epoche des Ost West Konflikts,sicherheitspolitische Herausforderungen im Zeitalter der nuklearen Abschreckung und in Abrüstungs und Rüstungskontrollpolitik,die Gestaltung einer gesamteuropäischen Sicherheitsordnung.Der zeithistorische Vergleich ist zentral für die methodische Vorgehensweise. Alexander Georges und Andrew Bennetts strukturiert fokussierter Vergleich ermöglicht eine systematische Herausarbeitung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen den drei Fragenkomplexen. Die vergleichende Untersuchung konzentriert sich auf die relevanten Regierungsinstitutionen in der Bundesrepublik und der DDR.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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