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Vom schönen Schein zum Funktionsersatz. Prothetik im Ersten Weltkrieg

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 405977393
 
Prothetische Hilfsmittel dienten schon immer zur Überwindung körperliche Beeinträchtigungen. In ihrer Geschichte zählte aber lange eher der schöne Schein als ihre Funktionalität. Dass es schließlich zum Paradigmenwechsel in der Prothetik kam, so die These des Projekts, hat mit den besonderen gesellschaftlichen Bedingungen und Folgen des Ersten Weltkrieges zu tun. In Deutschland, wo die berufliche Rehabilitation der Schwerverwundeten bereits im ersten Kriegswinter zur nationalen Aufgabe erklärt wurde und nach Kriegsende mindestens 60.000 amputierte Männer zu versorgen waren, verschob sich die Perspektive von der Singularität des Einzelfalls zum gesellschaftlichen Massenphänomen und rückte damit die Funktionalität des Körperersatzes gegenüber ästhetischen Erwägungen in das Interesse von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Die kriegsbedingte Innovationskultur der Prothetik wird im Forschungsvorhaben am Beispiel der Erfindung, Herstellung und Nutzung des sogenannten Arbeitsarms untersucht, an dem sich Verschiebungen im modernen Körperbild zeigen, die unser Verständnis von Behinderung und Normalität bis heute prägen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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