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Amidine und Imidate als Transiente Dirigierende Gruppen in C-H-aktivierenden Alkinylierungen

Fachliche Zuordnung Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 406058799
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

C-H-Aktivierungsreaktionen sind wichtig für die effiziente Veredelung einfacher Ausgangsstoffe, vor allem von Aromaten. Dirigierende Gruppen sind hierbei notwendig, da sie den C-H-aktivierenden Metallkatalysator zu einer spezifischen C-H-Bindung leiten können. In diesem Projekt haben wir Amidine und Imidate untersucht, bisher wenig beachtete dirigierende Gruppen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren sollten diese funktionellen Gruppen jedoch transient, also durch in-situ-Bildung, am Substrat angebracht werden. Außerdem wollten wir im Rahmen des "Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als Flüchtlinge"-Programms regio- und enantioselektive Transformationen von ähnlichem Typ untersuchen. Entgegen unseren anfänglichen Annahmen war es nicht möglich, Amidin- und Imidatschutzgruppen reversibel an Phenole und Aniline anzubringen, auch nach zahlreichen strukturellen Modifikationen der Substrate und der dirigierenden Gruppen. Dennoch konnten wir im Laufe des Projekts nachweisen, dass Amidine und Imidate effektive dirigierende Gruppen für C-H-aktivierende Alkinylierungen und Alkenylierungen sind. Die erzeugten Reaktionsprodukte konnten zur Synthese heterozyklischer Systeme verwendet werden, die häufig als Strukturmotive in biologisch aktiven Verbindungen auftreten. Unsere entwickelte Synthese ergänzt dabei die bisher bekannten Synthesemethoden zur Erzeugung dieser Strukturmotive. Im beantragten Zusatzprojekt konnten wir zudem C-H-aktivierende Reaktionen ohne die Verwendung von dirigierenden Gruppen entwickeln. Uns gelang erstmals eine stereoablative Synthese chiraler Benzylalkohole mit sehr hoher Regioselektivität und exzellenter Enantioselektivität. Weiterhin konnten wir eine oxidative Spirozyklisierung entwickeln und erstmals die Struktur eines chiralen Iodans in situ nachweisen. Diese Strukturen konnten danach in eine Reihe wertvoller chiraler Synthesebausteine umgewandelt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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