Prozess-orientierte Modellierung von Kryoturbation

• Antragsteller: Professor Dr. Christian Beer
• Fachliche Zuordnung: Bodenwissenschaften
• Förderung: Förderung seit 2018
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 406084187

Permafrostböden der nördlichen hohen Breiten sind zu einem großen Teil durch Transportprozesse gekennzeichnet, deren Summe man als Kryoturbation bezeichnet. Kryoturbation ist dafür verantwortlich, dass große Mengen an organischer Bodensubstanz von der Oberfläche in den Unterboden gelangen, wo das Material schlecht oder gar nicht abgebaut wird, oder sogar in den Permafrost einbezogen wird. Als Folge findet man hohe Kohlenstoffvorräte in Dauerfrostböden der nördlichen Breiten. Eine wichtige für die Gesellschaft relevante Frage ist, was passiert mit diesen Kohlenstoffvorräten, die über viele Jahrtausende gespeichert wurden, wenn der Permafrostboden durch Klimawandel taut? Wievel Treibhausgase Kohlenstoffdioxid und Methan werden freigesetzt werden und damit die Atmosphäre zusätzlich erwärmen? Ein in mathematischen Modellen formalisiertes Verständnis dieser Transportprozesse in Relation zu Bodenbedingungen unmd Klima, und die Integration solcher Modelle mit Beobachtungsdaten, ist notwendig um neue Erkenntnisse in Bezug auf Timing, Geschwindigkeit und Bedeutung unterschiedlicher Transportprozesse zu gewinnen. Das ist auch eine Voraussetzung, um Kryoturbation in Erdsystemen zu repräsentieren und damit die zukünftige Entwicklung des Kohlenstoffhaushalts und des Klimas vorhersagen zu können.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen