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Tektonisches Spreizen an der Charlie-Gibbs Fracture Zone

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 406419728
 
In den letzten Jahren hat sich immer mehr die Erkenntnis durchgesetzt, dass Seafloor Spreading an vielen langsamen und ultra-langsamen spreizenden mittelozeanischen Rücken nicht primär durch Vulkanismus, sondern durch tektonischer Dehnung beherbergt wird. Dies führt zur Zergliederung der ozeanischen Kruste und zur Exhumierung des darunter liegenden Mantels. Die daraus resultierenden Strukturen werden als ozeanische Kernkomplexe (Oceanic Core Complexes) bezeichnet. Im Liegenden langlebiger, flach-einfallender Detachment Faults stehen Krusten- und obere Mantelgesteine an.Die Bedingungen am zentralen Rift der Charlie-Gibbs Fracture Zone sind optimal für die Entwicklung von ozeanischen Kernkomplexen. Die Charlie-Gibbs Fracture Zone ist eine große Bruchzone, die den Mittelatlantischen Rücken ca. 350 km linksseitig zwischen Island und den Azoren (52° bis 53° N) versetzt. Sie besteht aus zwei seismisch aktiven Ost-West streichenden Transformverwerfungen, die durch ein kurzes Rückensegment voneinander getrennt sind. Die RV Celtic Explorer Expedition TOSCA (Tectonic Ocean Spreading at the Charlie-Gibbs Fracture Zone) findet vom 13. Mai bis 7. Juni 2018 statt. Das Hauptziel dieser Expedition ist es, die Auswirkungen einer langlebigen asymmetrischen Spreizungszone und die damit verbundene hydrothermale Aktivität an der Charlie-Gibbs Fracture Zone in einem interdisziplinären Ansatz zu untersuchen. Ein integraler Bestandteil der Arbeiten ist die Akquisition von hochauflösenden reflexionsseismischen Daten, um die sedimentäre Sequenz abzubilden, die Tröge der Charlie-Gibbs Fracture Zone verfüllt. Diese Daten sollen mit Hilfe des hochauflösenden seismischen Systems der Universität Kiel aufgezeichnet werden. Zu den Hauptzielen der seismischen Vermessung gehören i) die Untersuchung der Mechanismen, durch den mittelozeanische Rücken zerstört und weg von dem Spreizungszentrum begraben werden, ii) die Kartierung von Rutschungsablagerungen in den Trögen, um sie als Proxy für seismische Aktivität in der Vergangenheit zu nutzen, sowie iii) die Abbildung der Basement Topographie. Die Charlie-Gibbs-Frakturzone ist bisher so wenig erforscht, dass die Akquisition jeglicher Daten und Proben einen wichtigen Beitrag zum Verständnis dieser kritischen Region erbringen wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Irland
Kooperationspartnerin Dr. Aggeliki Georgiopoulou
 
 

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