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Plastizität des Aufgabenwechsels in der Kindheit: Mechanismen und sequenzielle Progression

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 406541156
 
In einer sich schnell verändernden Welt sind Wechsel zwischen verschiedenen Aufgaben häufig nötig, um das Verhalten an neue Umstände anzupassen und langfristige Ziele zu erreichen. Beim Aufwachsen begegnen Kinder immer mehr Situationen, die flexibles Wechseln zwischen Aufgaben erfordern, beispielsweise das gedankliche Umschalten von einer Schulstunde zur nächsten, das Ausprobieren neuer Problemlösungen oder das Mitschreiben, während man seiner Lehrerin zuhört. Das Wechseln zu einer anderen Aufgabe hat aber Kosten: Unter Bedingungen häufiger Aufgabenwechsel sind Kinder langsamer und fehleranfälliger als Erwachsene, vermutlich aufgrund der verzögerten Entwicklung kognitiver Kontrollprozesse und der zugehörigen neuronalen Netzwerke. Bisherige Forschung zeigt, dass Altersunterschiede in kognitiven Kontrollprozessen mit Übung von Aufgabenwechseln abnehmen. Auf dieser Grundlage beabsichtigt die beantragte Studie die Klärung (a) der Mechanismen, die es Kindern erlauben, ihre Aufgabenwechselleistungen durch Übung zu verbessern und (b) der Faktoren, die individuellen Unterschiede dieser Verbesserungen zugrunde liegen. Insbesondere möchte ich folgende Fragestellungen untersuchen: (i) Verbessert das Üben von Aufgabenwechseln durch 9- bis 10-jährige Kinder andere kognitive Kontrollkomponenten des Aufgabenwechselns als bei Gruppen mit Einzelaufgabentraining oder ohne Training? (ii) Stellen übungsbezogene Verbesserungen beim Aufgabenwechseln eine gesteigerte Effizienz der bereits vor dem Training eingesetzten kognitiven Prozesse, Veränderungen der beteiligten kognitiven Prozesse und Aufgabenrepräsentationen, die Aufgabenwechsel unterstützen, oder beides dar? (iii) Welche individuellen Unterschiede in Entwicklungsbedingungen vor dem Training sagen individuelle Unterschiede in Aufgabenwechselplastizität voraus? Ich werde diese Forschungsfragen unter Anwendung von Theorien zur Verhaltens- und neurophysiologischen Entwicklung und auf den entsprechenden Analyseebenen untersuchen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug USA
Kooperationspartnerin Professorin Silvia A. Bunge, Ph.D.
 
 

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