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Entschlüssellung des Myelinisierungsprogramms

Fachliche Zuordnung Entwicklungsneurobiologie
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 406563665
 
Es wurde postuliert, dass die Entstehung von Wirbeltieren durch die Neuralleistenzellen möglich wurde, was anschließend zur Entwicklung evolutionär vorteilhafter komplexer Kopfstrukturen führte. In diesem Zusammenhang muss auch auf den Beitrag der Myelinscheiden zum Erfolg der Wirbeltiere hingewiesen werden. Ohne diese gliale Struktur könnten die Wirbeltiere, wie wir sie kennen, nicht existieren. Das Auftreten von Demyelinisierung bei einigen Krankheiten, wie z.B. der Multiple Sklerose (MS), kann zu einem permanenten Handicap führen. Obwohl eine spontane Remyelinisierung, ein entscheidender Reparaturmechanismus, bei MS auftritt, gibt es Hinweise, dass viele MS-Läsionen demyelinisiert bleiben, obwohl viele oligodendrogliale Zellen in oder um die Läsionen herum vorhanden sind. Was verhindert, dass diese Zellen myelinisieren? Fehlen Axonen notwendige attraktive Signal oder exprimieren die Axone einige hemmende Moleküle an ihrer Oberfläche? Ist das oligodendrogliale Myelinisierungsprogramm alternativ durch einige Faktoren gehemmt? Unser Ziel ist es, dieses Problem aus einem völlig neuen Blickwinkel anzugehen. Myelin ist in der überwiegenden Mehrheit der Wirbeltiere vorhanden. Im Gegensatz dazu haben Axone bei Insekten im Allgemeinen nur eine einfache gliale Hülle und sind nicht myelinisiert. Unsere Arbeitshypothese ist, dass das Entschlüsseln der Grundlagen, die die multiple gliale Umhüllung bei Drosophila steuern, die Tür zu Hinweisen öffnet, um MS-Läsionen zu reparieren, die sich sonst nicht remyelinieren. Unser Antrag befasst sich mit den minimalen Anforderungen zur Einführung eines Myelinisierungsprogramms. Die Originalität und Innovation unseres Projekts beruht auf der Einzigartigkeit des experimentellen Modells (Assoziation von nicht-myelinisierten Invertebraten und myelinisierten Wirbeltieren), eine Kombination, für die die beiden PIs (B. Zalc und C. Klämbt) die einzigartige Kompetenz und Expertise besitzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Kooperationspartner Professor Dr. Bernard Zalc
 
 

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