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Evolutionäre Ökologie von fossilen anthropoiden Primaten in Südostasien
Antragsteller
Professor Dr. Hervé Bocherens
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 406582743
Das Känozoikum von Myanmar war eine Schlüsselperiode für die Evolution von Säugetieren. In dieser Region wurden einige der wichtigsten Gruppen von Eutheria entdeckt. Während eine sehr reiche Säugetier-Diversität aus dieser Region beschrieben wurde, haben sich nur wenige Studien auf paläoökologische und Paläoumweltaspekte konzentriert, die mit diesen Säugetiergemeinschaften in Zusammenhang stehen. Unser Projekt zielt daher darauf ab, die Paläoökologie und Paläoumwelt der känozoischen Faunen von Myanmar zu charakterisieren, indem wir gemeinsame Ansätze der stabilen Isotopen (C, O) und 3D-dental Microwear Texturanalysen an Säugetier-Taxa verwenden. Wir werden uns auf die weltberühmten Primaten beinhaltenden Faunenkomplexe der Pondaung und Irrawaddy Formationen konzentrieren. Die Pondaung-Formation setzt sich aus mehreren fossilen Fundorten aus dem späten mittleren Eozän (ca. 40-37 Ma) zusammen, die mehr als 50 Säugetierarten, z.B. Kreodonten, Primaten, Cetartiodactyla, Unpaarhufer und Nagetiere, lieferte. Am bezeichnensten sind wohl die anthropoiden Primaten, die Wiederkäuer und die Anthrakothere Cetartiodactyla, deren frühe Evolution in Pondaung dokumentiert ist. Jüngste Studien haben vorgeschlagen, dass sich die Pondaung-Säugetiergemeinschaften in einer saisonalen Feuchtgebietslandschaft unter einem saisonalen Klima entwickelt haben, was möglicherweise der früheste Beleg für den asiatischen Monsun ist. Unsere Studie über die Pondaung-Säugetiere hat folgende Untersuchungsschwerpunkte :- die Umwelt der Pondaung Primaten zu charakterisieren und die Hypothese der saisonalen Feuchtgebiete zu testen - die ökologische Struktur der Fauna zu analysieren und insbesondere die Nischenaufteilung unter den meist schlecht spezialisierten Pflanzenfressern von Pondaung zu charakterisieren - die angebliche Klimasaisonalität, die bislang an einer einzigen Säugetierart dokumentiert wurde, weiter zu charakterisieren - zu bewerten, ob die saisonalen Umwelt- und Klimaverhältnisse bestimmte Gruppen der Pondaung-Gemeinde beeinflusst haben.Die miozäne bis pleistozäne Irrawaddy-Formation hat eine reiche und vielfältige Säugetierfauna (Rüsseltiere, Nashörner, Giraffen, Boviden ...) hervorgebracht. Im frühen Spätmiozän ist eine besondere Faunengemeinschaft inklusive dem hominoiden Primaten Khoratpithecus, einem mit dem Orang-Utan verwandten Fossil, anzutreffen . Wir werden diese einzigartige Fauna mit dem Ziel studieren,- die Paläoumwelt, in denen sich Khoratpithecus entwickelt hat, zu rekonstruieren - die mutmaßliche Anwesenheit von C4-Pflanzen im frühen späten Miozän von Myanmar zu testen. - die Nischentrennung zwischen den verschiedenen Pflanzenfressern der Fauna zu untersuchen- die Umwelt vom Myanmar Khoratpithecus mit denen anderer eng verwandter asiatischer Hominoiden (z. B. Sivapithecus aus Pakistan, Khoratpithecus aus Thailand) zu vergleichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Partnerorganisation
Agence Nationale de la Recherche / The French National Research Agency
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Dr. Yaowalak Chaimanee; Dr. Olivier Chavasseau; Dr. Stéphane Ducrocq; Dr. Vincent Lazzari; Dr. Gildas Merceron; Guylaine Reynaud; Sabine Riffaut; Jérôme Surault; Peter Tung