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CEST MRI zur Untersuchung von Metabolismus und Funktion im Gehirn: Einblicke durch Opto-fMRI und MR Spektroskopie

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Cornelius Faber; Professorin Dr. Verena Hörr
Fachliche Zuordnung Medizinische Physik, Biomedizinische Technik
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 406818964
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Untersuchung von Stoffwechselvorgängen bildet die Grundlage für das Verständnis von physiologischen Abläufen, zum Beispiel im Gehirn oder bei der Entstehung verschiedener Erkrankungen. Mit der sogenannten Chemical Exchange Saturation Transfer (CEST) Magnetresonanz-Tomographie (MRT) und der Magnetresonanz-Spektroskopie (MRS) stehen mächtige Instrumente zur molekülspezifischen nicht-invasiven Beobachtung des Stoffwechsels zur Verfügung. Die CEST-MRT bietet gegenüber der MRS den Vorteil von ortsaufgelöster Information und höherer Sensitivität. Allerdings sind die Beiträge einzelner Metaboliten mitunter schwierig zu trennen, was eine Limitation der Anwendbarkeit der CEST-MRT darstellt. In diesem Projekt haben wir einen multimodalen Ansatz verfolgt, um die Beiträge einzelner Metaboliten zum gemessenen CEST-Signal zu entschlüsseln. Dabei haben wir uns auf die für den Gehirnstoffwechsel wichtigen Metaboliten Glukose, Glutamat und Laktat konzentriert. Zunächst haben wir verschiedene Signalpräparationsverfahren getestet, die CEST mit der sogenannten CESL-Methode verglichen und eine Line-Scanning-CEST-Methode entwickelt, die eine sehr schnelle Datenaufnahme ermöglicht. Bei CESL trat das Phänomen der sogenannten Rabi-Oszillationen auf, wofür wir verschiedene Korrekturverfahren implementieren konnten. Mit Line-Scanning-CEST konnten wir die Mutarotationskinetik verschiedener Zucker in vitro untersuchen sowie verschiedene Metabolite in vivo detektieren. Um CEST für den Einsatz in der funktionellen Bildgebung des Gehirns zu kalibrieren haben wir optogenetische Verfahren eingesetzt. So ist es, nach Entwicklung mehrerer Korrekturverfahren für hämodynamische Artefakte, erstmalig gelungen Laktatwerte im Gehirn von Ratten mittels einer optischen Faser und eines genetisch exprimierten Sensors zu messen. Die Zusammenführung der verschiedenen Experimente zeigte, dass das physiologische CEST-Signal im Gehirn von Glukose dominiert wird und das sogenannte glucoCEST-Verfahren den vielversprechendsten Ansatz für eine alternative Metaboliten-basierte funktionelle Bildgebung darstellt. Darüber hinaus konnten wir zeigen, dass sich CEST sehr gut eignet, um zum einen den Glukosestoffwechsel im Herzen zu untersuchen und zum anderen Tumore zu charakterisieren sowie ein Ansprechen von Krebstherapien frühzeitig zu detektieren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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