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Mikrovisualisierungen für die ubiquitäre und mobile Datenexploration
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Ertl
Fachliche Zuordnung
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 406859983
Das Ziel dieses deutsch-französischen Projektes ist es, Mikrovisualisierungen, also kompakte Visualisierungen für die Darstellung auf kleinen Bildschirmen zu untersuchen. Insbesondere erforschen wir, wie sich die Wahrnehmung und Interaktion mit Mikrovisualisierungen für kleine Datenmengen bis hin zu komplexen Daten ändert. Unsere Forschung ist dabei durch die steigende Nachfrage nach Visualisierungen auf mobilen Geräten wie Fitnessbändern, Smartwatches oder Mobiltelefonen getrieben. Wir konzentrieren uns insbesondere auf Situationen, in denen Visualisierungen "on the go", also beim Gehen, Fahren oder Laufen eingesetzt werden. Bisher ist noch unklar, wie sich unser Wissen über Visualisierungen auf normalen Bildschirmen, auf mobile Geräte mit minimaler Darstellungsfläche und unterschiedlichen Betrachtungswinkeln übertragen lässt.Während in den letzten Jahren das Forschungsinteresse an Visualisierungen für Powerwalls, Touch-Tables, Tablets und auch für Mobiltelefone gestiegen ist, ist unser Fokus auf kleine und mobile Displays neuartig und zeitgemäß für realistische Szenarien. Unsere Forschung zielt darauf ab, Menschen zu ermöglichen, "beyond-the-desktop"-Visualisierungen außerhalb einer typischen Arbeitsumgebung zu nutzen. Beispiele für Anwendungsszenarien sind Fitnessbänder, die Schrittzahlen oder Herzfrequenzen anzeigen, tragbare GPS-Tracker, die Höhenprofile darstellen, oder Visualisierungen auf Mobiltelefonen für Notfallszenarien.Unsere Forschung erweitert dabei zwei existierende Richtungen: Data Glyphs, die sich auf die Untersuchung von Repräsentationen mit mehreren Attributen konzentrieren, und Word-Scale-Visualisierungen, die sich mit kleinen, in Text eingebetteten Visualisierungen befassen. In diesem Projekt betrachten wir diese Art von kleinen Visualisierungen gemeinsam unter dem Titel "Mikrovisualisierungen".Konkret definieren wir Mikrovisualisierungen als kleine Visualisierungen, die keine nur eine begrenzte Anzahl von Referenzstrukturen wie Labels, Datenachsen oder Gitterlinien aufweisen und eine geringe Fläche von wenigen Quadratzentimetern benötigen. Mikrovisualisierungen können einfach kleine Unit-basierte Visualisierungen sein, z. B. eine Batterieanzeige, aber auch mehrdimensionale Visualisierungen, z. B. Star-Glyphs, kleine geographische oder Netzwerkvisualisierungen. Obwohl Mikrovisualisierungen für mobile Kontexte unverzichtbar sind, wissen wir wenig über ihren visuellen und interaktiven Gestaltungsraum oder ihre Interpretation. Wir wollen diese Lücke schließen, indem wir ein gemeinsames Framework erarbeiten, empirische Studien durchführen, um zu verstehen, wie Menschen Mikrovisualisierungen während der Bewegung lesen, und ein Toolkit entwickeln, das Wissenschaftlern bei der Entwicklung von neuen Mikrovisualisierungen für mobile und tragbare Displays unterstützt.Wir wollen dadurch den Weg für einen umfassenden Einsatz von Visualisierungen und ein besseres Verständnis der komplexen Welt um uns herum ebnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Partnerorganisation
Agence Nationale de la Recherche / The French National Research Agency
Kooperationspartnerin
Petra Isenberg, Ph.D.