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Afrikanische Migrationsrouten durch Zentralamerika: Entortung, transitorische Verortung und ambivalente Migrationsknotenpunkte

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 406978565
 
Dieses Forschungsprojekt widmet sich den emergenten Routen afrikanischer MigrantInnen, die bei dem Versuch, Nordamerika zu erreichen, mehrere zentralamerikanische Länder durchqueren. Auf empirischer Ebene reagiert das Projekt damit auf die wachsende Anzahl afrikanischer MigrantInnen und Geflüchteter in Zentralamerika und ordnet deren Erfahrungen in den Kontext weltumspannender und ungleicher Migrationsrouten, -krisen und -industrien ein. Auf theoretischer Ebene trägt das Projekt zu einem kritischen Verstehen der Dynamiken zwischen Migration, Ent- und Neuverortung und (Im)mobilitäten bei. Das Projekt untersucht, inwieweit die Dialektik zwischen Entortung (displacement) und (Neu-)Verortung (emplacement) auf die verlängerten und in hohem Maße unberechenbaren Migrationsrouten im Globalen Süden angewandt werden kann. Ethnographisch erfasst werden insbesondere die migrantischen Routen und das, was wir ‚Migrationsknotenpunkte’ des Schmuggelns, der Überwachung und der Solidarität nennen. Indem sich das ethnographische Verstehen migrantischer Trajekte an Reiseverläufen und Knotenpunkten orientiert, trägt das Projekt zu einer Theoretisierung ambivalenter, verflochtener und re-lokalisierter Verläufe der (Im-)mobilisierung bei. Durch seine Konzentration auf Ereignisse und Erfahrungen vor dem Erreichen des Globalen Nordens widerspricht das Projekt vereinfachenden, policy-orientierten Interpretationen und Repräsentationen von MigrantInnen und Geflüchteten auf dem Weg durch Länder des Globalen Südens, deren Erfahrungen aus ihrem Verlauf heraus erforscht werden müssen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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