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Schreibung, Aussprache und morphologische Struktur
Antragstellerin
Dr. Julia Muschalik
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273681275
Obwohl in der Literatur wiederholt angeregt wird, dass Schreiben, Tippen und Sprechen auf dieselben Verarbeitungsmechanismen zurückgreifen, wird Sprachproduktion noch immer mehrheitlich anhand gesprochener Sprache erforscht. Der Hauptgrundist, dass traditioneller-weise angenommen wird, dass Schreiben erst wesentlich später im Leben erlernt wird als Sprechen und dass deshalb lexikalischer Zugriff auf orthographische Information weitestgehend von phonologischem Zugriff abhängt. Es gibt jedoch zunehmend Evidenz für einen direkten Einfluss orthographischer Information auf die Aussprache, eine Erkenntnis, die die traditionell untergeordnete Rolle orthographischer Information in der Sprachproduktion in Frage stellt. Gleichzeitig wurde in einer Reihe von Studien auch ein Einfluss morphologischer Struktur auf den Schreibprozess nachgewiesen. Auch diese Erkenntnis ist nur schwer mit traditionellen Modellen der Sprachproduktion vereinbar. Es gibt jedoch kaum Studien, die die Perspektiven der Phonologie und Morphologie mit Orthographie verbinden und es werden mehr Evidenzen für deren genaue Interaktion in der Sprachproduktion benötigt.Das Hauptanliegen des vorliegenden Projektes ist es, diese Evidenz zu erbringen für die Interaktion von Orthographie mit Phonologie und Morphologie. Dabei soll der Rahmen der Forschergruppe erweitert werden, indem vorherrschende Fragestellungen auf einen anderen, jedoch eng verwandten Forschungsbereich übertragen werden: orthographische Information und die Produktion geschriebener Sprache. Im Projekt werden experimentelle und korpusbasierte Daten analysiert, um die genaue Rolle orthographischer Information in der Sprachproduktion aus zwei Perspektiven zu erforschen: i) indem orthographische Effekte in der Aussprache untersucht werden und ii) indem morphologische Effekte auf die Schreibung und das Tippen komplexer Wörter untersucht werden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
USA
Kooperationspartnerin
Professorin Susanne Gahl, Ph.D.