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Logik: von Toleranz zum Pluralismus
Antragsteller
Privatdozent Dr. Martin Fischer
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407312485
Neben der klassischen Logik gibt es heutzutage eine Vielzahl an alternativen Logiken. Im Gegensatz zum logischen Monismus erlaubt der logische Pluralismus ein ebenbürtiges Nebeneinander unterschiedlicher Logiken. Ziel dieses Projektes ist die Ausarbeitung einer kohärenten und nichttrivialen Form von logischem Pluralismus. Die These des logischen Pluralismus sieht sich mehreren Herausforderungen ausgesetzt. Einerseits muss erklärt werden, wie es möglich ist, dass unterschiedliche Formen von Argumenten korrekt sein können. Andererseits sollte der Pluralismus nicht in eine triviale These verfallen, in der alles möglich ist. Die in diesem Projekt angestrebte Form des logischen Pluralismus sollte deshalb nicht nur die Vielzahl der unterschiedlichen Logiken erklären, sondern auch eine fruchtvolle Interaktion der Logiken ermöglichen. Ausgangspunkt für die Ausarbeitung ist Carnaps Prinzip der Toleranz. Eine historische Analyse ist der erste Schritt zu einer modernen Version des logischen Pluralismus. Carnaps Toleranzprinzip basiert einerseits auf einer Metaperspektive auf Sprache und andererseits auf einem Relativismus in Bezug auf Sprachen. Beide Aspekte bedürfen einer genaueren Untersuchung.Das Toleranzprinzip ist damit Ausgangspunkt für eine systematische Untersuchung von Pluralismus. In diesem systematischen Teil des Projekts sollen beweistheoretische Methoden zur Anwendung kommen. Damit sollen zentrale technische, als auch philosophische Fragen, wie etwa das Kollapsargument geklärt werden. Außerdem dient es als Basis einer ausgearbeiteten formalen Theorie, in der der zentrale Begriff der logischen Folgerung beweistheoretisch an Hand von Sequenzenkalkülen expliziert wird.Diese Projektteile werden dann zu einer einheitlichen philosophischen Theorie zusammengeführt, mit einer entsprechenden Epistemologie und einer inferentialistischen Bedeutungstheorie.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen