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Weltgeschichtsschreibung und Regionalwissenschaften / Area Studies in Europa und den USA im Vergleich
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Eckert; Professor Dr. Matthias Middell
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 40752036
Ziel des Projektes ist eine Gesamtdarstellung zur Entwicklung der Area Studies und ihres Beitrages zur Implementierung globalgeschichtlicher Perspektiven in Europa und den USA. Die Teilstudien sind so konzipiert, dass sie in der Materialerschließung entscheidende Lücken beseitigen und zugleich eigenständige Beiträge zu einer Geschichte der Afrikaforschung und der amerikanischen Wissenschaftsgeschichte leisten. Durch den Vergleich zwischen den Ergebnissen beider Teilstudien sowie mit den Resultaten des Vorgängerprojektes können zentrale Fragen des Schwerpunktprogrammes für einen wichtigen Bereich der Humanwissenschaften empirisch begründet fundiert werden. Gezeigt werden kann auf dieser Grundlage, wie sich der Umgang mit globalen Verflechtungen und weltpolitischen Kräftelagen in den Wissenschaftssystemen auswirkt und welche Rolle dabei die unterschiedlichen machtpolitischen Positionen der beiden untersuchten Länder spielten. Weiterhin bietet das Projekt die Möglichkeit, die Unterschiede/ Gemeinsamkeiten von staatlichen und privaten Förderstrukturen besser zu verstehen. Drittens kann man mit den Ergebnissen beider Studien die Entwicklung von Weltgeschichtsschreibung in Deutschland nicht mehr nur als Defizit- bzw. Nachholgeschichte (oder als Sonderweg) konzipieren. Vielmehr wird sie als das Ergebnis spezifischer universitärer Strukturen und Organisationsformen von Wissenschaftspolitik verständlich. Und viertens kann die inhaltliche Formierung von Afrika als Region in Deutschland und den USA (in ihrer vermuteten Unterschiedlichkeit) gezeigt und historisch erklärt werden, warum sich globalgeschichtliche Perspektiven in beiden Ländern konzeptionell und inhaltlich unterscheiden. Wir verstehen das auch als einen Beitrag aus spezifisch wissenschaftsgeschichtlicher Sicht zur gegenwärtigen Debatte um das Verhältnis von Area Studies/ Regionalwissenschaften und transnationaler, translokaler oder globaler Geschichtsbetrachtung.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme