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Frühislamische Koranwissenschaft im Licht spätantiker Kommentarkulturen (A08#)

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191249397
 
Das Forschungsprojekt untersucht Formen des Wissenswandels im Koran und innerhalb der sich formierenden "Wissenschaften vom Koran" (ʿulūm al-Qurʾān) im Blickwechsel mit anderen spätantiken Kommentarkulturen. Es stellt die Frage nach in Kommentaren und durch Kommentieren hergestellten, postulierten, erwirkten oder veränderten Geltungsansprüchen. In die Analyse des Projekts einbezogen werden nicht nur koranexegetische Werke (tafsīr) im engeren Sinn, sondern auch die Texte des Korans selbst, die durch Referenzen auf Schrift und komplexe Bezüge zu biblischen, empirischen und metaphysischen Materialien bereits eine exegetische Stoßrichtung verfolgen und eigene Deutungskonzepte entwickeln. Das Projekt baut auf die Annahme auf, dass die Etablierung von institutionell verfestigten und Autorität beanspruchenden Wissenschaftszweigen in arabischer Sprache einen Prozess der Ausdifferenzierung der arabisch-islamischen Gesellschaft widerspiegeln. Hierbei spielt der Gebrauch von Medien, insbesondere die Haltung zu und der Gebrauch von Schrift in Form des Buchkodex eine entscheidende Rolle. Gefragt werden soll, welchen Beitrag die frühislamische Philologie zu diesem Ausdifferenzierungsprozess leistet, wie die Etablierung von Gattungskonturen, historiographischen Kategorien und Interpretationsformen einen Kanon schufen, der zum Prozess einer arabischen Identitäts- und Traditionsbildung beitrug.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Antragstellende Institution Freie Universität Berlin
Teilprojektleiterin Dr. Nora Schmidt
 
 

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