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Phagozyten-spezifische S100A12-Komplexe sowie T-Zell-Expression von IL-17 und IFNγ als Mediatoren zwischen angeborenen und erworbener Immunität bei systemischer Juveniler Idiopathischer Arthritis (sJIA)

Antragsteller Professor Dr. Dirk Föll
Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Immunologie
Rheumatologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407661645
 
Die systemische juvenile idiopathische Arthritis (sJIA) ist die schwerste Form des Kinderrheumas und präsentiert sich zu Beginn als autoinflammatorische Krankheit. Phagozyten-spezifische S100-Proteine sind in dieser Initialphase stark erhöht und können zur Autoinflammation beitragen. Wir konnten zeigen, dass S100A12 als proinflammatorisches "Alarmin" Monozyten durch Bindung an Toll-like-Rezeptor 4 (TLR4) spezifisch aktiviert.Interessanterweise konnten wir jüngst für die sJIA zeigen, dass S100A12 im Zusammenspiel mit IL-1b und IL-18 die Überexpression von ydT-zellulärem IL-17 fördern kann. Die IL-17-Überexpression durch ydT-Zellen scheint dabei besonders durch therapeutische IL-1b-Blockade regulierbar zu sein. Demgegenüber zeigen sJIA CD4+ T-Zellen keine erhöhte IL-17-Expression, allerdings eine überraschend schwache IFNy-Antwort. Unsere Patientendaten ähneln damit in hohem Maße den Daten aus einem sJIA-Mausmodell, welches einen ausgeprägten klinischen sJIA-Phänotyp insbesondere auf IFNy-/- Hintergrund präsentierte, wobei eine IL-17 Überexpression durch ydT-Zellen getrieben scheint. IFNy gilt im Verlauf der sJIA als potentieller Master-Switch: Während Daten aus dem Mausmodell bzw. von sJIA-Patienten implizieren, dass eine reduzierte IFNy-Expression zum Fortschreiten der Autoimmun-Arthritis beitragen können, wird das Makrophagen-Aktivierungssyndrom (MAS) als die schwerste klinische Komplikation der sJIA durch eine Überexpression von IFNy getrieben. Das hier skizzierte Projekt zielt darauf ab, die deregulierte T-zelluläre Zytokin-Expression in der sJIA besser zu verstehen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf IFNy. CD4+-T-Zellen von Patienten und Kontrollen werden hinsichtlich ihrer Differenzierung und Expansion untersucht, insbesondere in Gegenwart von in der sJIA überexpremierten Serumfaktoren wie S100A12, IL-1, IL-18 und IL-6, sowie außerdem IL-7 und IL-15 als durch S100A12 differentiell regulierte Zytokine. Weiterhin werden wir den Beitrag von CD8+ T-Zellen zu Zytokinsignaturen in der sJIA sowie deren Rolle bei der Modulation der Zytokin-Expression durch CD4+ T-Zellen untersuchen. Noch unveröffentlichte Daten aus unseren sJIA-Patienten-Studien zeigen eine massive Überexpression von IFNy durch CD8+ T-Zellen. Aktivierte CD8+ T-Zellen können die Zytokin-Expression von CD4+ T-Zellen negativ regulieren. Schließlich wollen wir den Beitrag von S100A12 zur Krankheitsentwicklung unter Verwendung von S100A12tg-Tieren auf Wildtyp sowie IFNylow oder IFNy-/- Hintergrund im sJIA-Mausmodell untersuchen. Wir nehmen an, dass die sterile Entzündung mit Überexpression vonS100A12 eine einzigartige Zytokinumgebung bedingt, welche die IL-17- und IFNy-Produktion in verschiedenen Zellpopulationen polarisiert, die wesentlich zur sJIA-Pathogenese beitragen. Das Verständnis eines solchen Wechselspiels zwischen angeborenem und erworbenem Immunsystem kann helfen, den Verlauf der sJIA besser zu verstehen und gezieltere Ansätzen zur Überwachung und Behandlung zu entwickeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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