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Die Zukunft von Naturschutz in Agrarlandschaften Südostaustraliens

Antragsteller Dr. Jan Hanspach
Fachliche Zuordnung Ökologie der Landnutzung
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407710220
 
Die Ausweitung und Intensivierung der Landwirtschaft haben weltweit zum Verlust von Biodiversität beigetragen. Besonders in Hinblick auf die zu erwartende weitere Zunahme der Landnutzungsintensität, werden Interessenskonflikte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft in Zukunft weiter zunehmen. Wie diese Konflikte am besten zu lösen sind, ist deshalb derzeit ein wichtiges Thema in vielen akademischen Debatten. Besonders die Konzepte von 'sustainable intensification' und 'land sparing/land sparing' werden in dieser Hinsicht diskutiert. Allerdings stehen sie in der Kritik, nur auf unvollständige Lösungen für ein sehr komplexes Problem zu fokussieren und dabei breitere gesellschaftliche Fragen zu ignorieren. Dieses Projekt wird einen neuen Beitrag zur Lösung des Interessenkonfliktes zwischen Naturschutz und Landwirtschaft leisten. Dafür verwende ich einen Systemansatz, der sowohl in der Lage ist verschiedene Interessen zu integrieren, als auch explizit die Komplexität und die Unsicherheiten von Mensch-Umwelt-Interaktionen zu berücksichtigen. Insbesondere die Methode der Szenarienentwicklung eignet sich, um komplexe Probleme bei gleichzeitig großer Planungsunsicherheit zu lösen, besonders wenn dies mittels eines partizipativen Prozesses geschieht.Für das vorliegende Projekt stelle ich deshalb die Hypothese auf, dass es möglich ist, kontrastierende Interessen zu erkennen, abzubilden, und diese durch die Entwicklung von Zukunftsszenarien zu integrieren. Zur Beantwortung meiner Forschungsfrage habe ich eine Fallstudie ausgewählt, die durch eine besonders intensive Landnutzung und eine sehr große Naturschutzrelevanz hervorsticht. Die Fallstudie befindet sich in Südostaustralien, hat den Status einer gefährdeten Ökoregion und wird größtenteils zur intensiven Rinderweidehaltung und für den Ackerbau genutzt. Zur Beantwortung der Forschungsfrage ist das Projekt in drei Teile gegliedert. Erstens werde ich die relevanten lokalen und regionalen Akteure identifizieren und mittels einer Q-Methode die bestehenden Interessen und Konflikte abbilden. Zweitens werde ich gemeinsam mit den Praxisakteuren sozial-ökologische Szenarien für die Fallstudie entwickeln. Dafür werde ich mittels Szenarienworkshops die wichtigsten Triebkräfte und Unsicherheiten in der Veränderung der Region identifizieren, und ich werde eine Szenarienlogik und dazugehörige Szenarionarrativen entwickeln. Drittens werde ich mittels einer Umfrage und weiterer Workshops die Implikationen dieser Szenarien analysieren, um so mögliche Lösungsansätze für bestehende Interessenskonflikte zu identifizieren. Um die Ergebnisse dieser Studie verallgemeinern zu können und den Austausch unter Experten zu fördern, werde ich außerdem zwei Expertenworkshops mit Wissenschaftlern aus Europa und Australien durchführen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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