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Haiti und die moderne Revolution. Narrative der Globalität, der Irreversibilität und der subalternen Handlungsmacht im deutschsprachigen Raum, 1791 bis heute

Antragsteller Dr. Florian Kappeler
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407730626
 
Im Zentrum der germanistischen Revolutionsforschung stand bislang die Französische Revolution. Die These des Projekts ist hingegen, dass zentrale Dimensionen des modernen Revolutionsbegriffs wie Globalität, Irreversibilität und kollektive Handlungsmacht der Unterworfenen sich wesentlich innerhalb von Erzählungen der Haitianischen Revolution (1791-1804) herausbildeten. Diese war im deutschsprachigen Raum des späten 18. und 19. Jahrhunderts ein mediales Ereignis innerhalb einer transnationalen Druckkultur, die Dichtungen, Geschichtsbücher und Zeitschriftenartikel umfasste. Historisch-politische Zeitschriften begründeten ein Archiv der Haitianischen Revolution, indem sie Originalquellen übersetzten und dokumentierten. Dieses Archiv wurde von Geschichtsschreiber_innen und Dichter_innen in Erzählungen der Haitianischen Revolution integriert, von denen das Projekt besonders drei zentrale Beispiele untersucht: Die Narrative der Imitation (der Französischen Revolution), des Fortschritts (von Sklaverei und Kolonialismus zu einem souveränen Staat) und der 'Großen Männer' (der Anführer der Revolution wie Toussaint L’Ouverture). Die These ist, dass diese Narrative zentrale räumliche, zeitliche und figürliche Momente des modernen Revolutionsbegriffs (Globalität, Irreversibilität und subalterne Handlungsmacht) mit ausprägten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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