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Ressourcen und die Römisch-Kaiserzeitliche Wirtschaft: Die Metallurgie des Denars als Informationsquelle zur Ausbeutung natürlicher Ressourcen sowie zum politischen und wirtschaftlichen Kontext
Antragstellerin
Professorin Dr. Sabine Klein
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409029802
Dieser Antrag dient der Bereitstellung der Finanzierung von Laborarbeiten, die für die Durchführung einer von anderer Seite finanzierten Doktorarbeit zum Feingehalt und zur Herkunft des für die Prägung römischer Denare verwendeten Metalls vom 1. bis zur Mitte des 3. Jhs. n. Chr. notwendig sind. Nach den Pionierarbeiten von L. Cope und D. Walker in der 1970er Jahren haben die jüngsten Studien von K. Butcher und M. Ponting die früheren Beobachtungen im Großen und Ganzen bestätigt, sie allerdings im Einzelnen ergänzt bzw. revidiert. Trotzdem bleibt eine Reihe von Fragen offen. So bestehen deutliche Lücken in der Analysereihe von Butcher und Ponting, vor allem für die iulisch-claudische Periode vor Neros Münzreform, und da Butcher und Ponting sich vor allem auf das 'chemical fingerprinting' konzentrierten, wurde nur eine begrenzte Anzahl von Bleiisotopenanalysen durchgeführt. Diese sind aber für die Bestimmung der Rohstoffherkunft des verwendeten Münzmetalls unerlässlich.Diese und weitere Aspekte werden in der Doktorarbeit untersucht. Die durch die Analysen gelieferten Daten sollen neue Informationen zur Ausbeutung natürlicher Ressourcen durch die kaiserliche Administration sowie zu den geographischen, politischen und technologischen Rahmenbedingungen liefern, mit denen sich die Verwaltung auseinandersetzen musste. Die Ergebnisse werden in einen breiteren politischen und wirtschaftlichen Kontext gesetzt, um zu einem verbesserten Verständnis der Ziele und Gründe beizutragen, die zur Abnahme des Feingehalts des Denars führten, vor allem zu Episoden wie die kurzlebige Münzreform des Domitian oder die von Septimius Severus durchgeführte Feinhgehaltsreduzierung. Ferner soll untersucht werden, in wieweit Altmünzen eingeschmolzen und recycelt wurden, sowie über welche Möglichkeiten politisch und wirtschaftlich handelnden Personen in der Antike im Allgemeinen verfügten bzw. welchen Einschränkungen sie unterworfen waren.Das Projekt soll ebenfalls untersuchen, ob gängige Analysemethoden wie die Bleiisotopie bei der Bestimmung der Herkunft des Münzmetalls der Silberprägung des 3. Jhs. n. Chr. noch einsetzbar sind, obwohl in dieser Zeit der Silbergehalt schon stark abgenommen hatte.Der Schwerpunkt der Analysearbeit wird bei der Bleiisotopie liegen, aber auch 'chemical fingerprinting' sowie seltener verwendete Methoden wie Eisen- und Kupferisotopie werden eingesetzt. Die zu beprobenden Münzen werden sorgfältig ausgewählt, um die Analysereihen älterer Arbeiten, vor allem die von Butcher und Ponting zu ergänzen, ihre Ergebnisse zu verifizieren und Lücken in den Analysereihen zu schließen, sowie neue durch ihre Arbeiten aufkommende Fragen anzusprechen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Dr. David Wigg-Wolf