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Urbane Jahreszeiten: Zur transatlantischen Natur in städtischen Räumen um 1900 und 2000

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409051717
 
Gibt es Jahreszeiten in der Stadt? Die Antwort könnte sowohl 'ja' als auch 'nein' lauten. 'Ja,' denn wer in den gemäßigten Klimazonen Europas und Nordamerikas lebt, weiß, dass sich das urbane Leben zu jeder Jahreszeit ändert. Wirft man allerdings einen Blick in die Forschungsliteratur über Städte, findet man fast nichts zu Jahreszeiten. Aus Sicht der Forschung scheint es also keine Jahreszeiten zu geben. Warum besteht zwischen der Forschungsliteratur und unserer lebensweltlichen Erfahrung solch ein scheinbarer Widerspruch? Mit dem vorliegenden Projekt möchten wir diesen Widerspruch aufheben, indem wir den Einfluss der Jahreszeiten auf die Planung und das Alltagsleben in Städten der gemäßigten Klimazonen untersuchen. Empirisch und konzeptionell konzentrieren wir uns hierbei auf zwei bestimmte Epochen – die Zeit um 1900 und die Zeit um 2000, um den Wandel und die Kontinuitäten im Umgang mit urbanen Jahreszeiten zu analysieren und zu vergleichen. In drei Teilprojekten (2 Dissertationen und einer PI Monografie) werden wir die Wechselbeziehungen zwischen den Jahreszeiten und 1) Arbeit und Freizeit; 2) der gebauten Umwelt, speziell dem Wohnen; und 3) urbanen Ökologien beleuchten. Jedes dieser Teilprojekte ist vergleichend angelegt. Die Vergleiche beziehen sich sowohl auf die Auswahl der Städte und die zu untersuchenden Zeiträume als auch auf den Vergleich zwischen offiziellen Planungspraktiken und den alltäglichen Lebensbedingungen von Einwohnern. Unser geographischer Fokus liegt hierbei auf transatlantischen Metropolregionen und dabei besonders auf Berlin, New York und Montréal. Um die geographische Reichweite des Projektes zu erhöhen, beabsichtigen wir eine internationale Konferenz zum Thema "Urbane Jahreszeiten im globalen Kontext" auszurichten.Unsere Projekte möchten eine neue empirische und konzeptionelle Basis zur Erforschung der urbanen Jahreszeiten etablieren. Wir hoffen unsere Ergebnisse für viele akademische Disziplinen innerhalb der Stadtforschung nutzbar zu machen (Geschichte, Geographie, Ökologie, Ethnologie, Soziologie, STS, und Kulturelle Studien), aber potentiell auch für mehr anwendungsorientierte Bereiche (Architektur, Planung, Landschaftsplanung, Politik), die sich für die historischen Grundlagen des gegenwärtigen Umgangs mit städtischen Jahreszeiten und deren Bezug zu Freizeit, Wohnen und Ökologie in Metropolregionen interessieren. Auch hoffen wir eine breitere Öffentlichkeit anzusprechen, schließlich betreffen die Jahreszeiten uns alle. Zu diesem Zweck würden wir evt. auch eine Fotoausstellung zu städtischen Repräsentationen von Jahreszeiten veranstalten (vielleicht gemeinsam mit der C/O Berlin Fotogalerie oder dem Museum für Fotografie, die sich beide in unmittelbarer Nachbarschaft zum CMS befinden).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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