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Die Anfänge episodischer Gedächtnisbildung und der Einfluss von Sprache auf die Art der Konsolidierung im Schlaf
Antragstellerin
Dr. Manuela Friedrich
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409092104
In der beantragten Projektphase sollen die frühesten Formen episodischer Gedächtnisbildung bei Babys und Kleinkindern weiter untersucht und mit der episodischen Gedächtnisbildung von Erwachsenen verglichen werden. Neben der Abgrenzung episodischer Gedächtniskomponenten von assoziativ-perzeptuell basierten Vorläufern episodischen Wissens geht es vor allem um die Rolle des Schlafes bei der Übernahme von Informationen in das längerfristige Gedächtnis (das Konsolidieren). Im Fokus der neuen Projektphase steht die Interaktion von episodischer und semantischer Gedächtnisbildung. Eine wesentliche Frage ist, ob episodisch spezifisches und semantisch verallgemeinertes Gedächtnis in einem kurzen Tagschlaf gleichzeitig oder unmittelbar nacheinander konsolidiert werden kann oder ob sich das Konsolidieren der beiden komplementären Formen des deklarativen Gedächtnisses gegenseitig ausschließt. In diesem Zusammenhang soll untersucht werden, inwieweit ausgewählte externe und interne Faktoren wie Sprache (als einer der frühesten sozialen und kognitiven cues) und Schlafspindeln (als trait- und state-abhängige gedächtnisrelevante Komponenten des Schlafes) die Art der Gedächtnisbildung beeinflussen. Methodisch wollen wir die Fragestellungen mittels der von uns etablierten Kombination der Analyse Ereigniskorrelierter Potentiale (EKP) und des Schlaf-EEGs untersuchen. Diese hat sich in einer Reihe von Vorarbeiten als effektiv für die Untersuchung der schlafabhängigen Gedächtnisbildung im frühesten Kindesalter erwiesen. Durch den Vergleich der Hirnreaktionen von Babys und Erwachsenen in identischen Versuchsdesigns wollen wir Informationen über die Art des in frühesten Entwicklungsphasen gebildeten Gedächtnisses erhalten. Darüber hinaus erwarten wir auch von den Untersuchungen der Erwachsenen neue, über das bisherige Wissen hinaus gehende Einsichten in die schlafabhängigen Prozesse episodischer und semantischer Gedächtnisbildung und die Determinanten der Konsolidierung deklarativen Wissens.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen