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Mathematische Verfahren zur Präzisionswuchtung an Werkzeugmaschinen

Fachliche Zuordnung Spanende und abtragende Fertigungstechnik
Förderung Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 40936270
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dem Projekt “Mathematische Verfahren zur Präzisionswuchtung an Werkzeugmaschinen” ging es um die Entwicklung geeigneter mathematischer Methoden, um den zeitaufwändigen Wuchtprozess an Werkzeugmaschinen zu optimieren. Dazu wurde im Verbundprojekt mit dem Labor für Mikrozerspanung Anhand einer ultrapräzisen Drehmaschine der Zusammenhang von Unwuchten und daraus resultierender Oberflächenqualität untersucht. Um den Zusammenhang erklären und simulieren zu können, wurde ein Prozess-Struktur-Wechselwirkungsmodellentwickelt,dasausvorgegebenerUnwuchtkonfiguration die Oberflächenqualität prognostizieren kann. Das Modell besteht aus einem Strukturmodell, dass die Schwingungen der einzelnen Maschinenbauteile auf Grund von Unwuchten simuliert, einem Prozessmodell, dass die beim Drehen herrschenden Prozesskräfte und die Prozesskinematik modelliert sowie einem Materialabtragsmodell, dass die resultierenden Oberflächen visualisiert und charakterisierende Parameter berechnet. Dieses Vorwärtsmodell war Grundlage für das Lösen des sogenannten Inversen Problems, bei dem es darum geht, aus Schwingungsmessungen an der Maschine die zu Grunde liegenden Unwuchten zu bestimmen und somit Ausgleichsmassen und -positionen zur Wuchtung zu berechnen. Anschließend wurde wiederum durch Lösen des Vorwärtsmodell die Oberflächenqualität prognostiziert. Mathematisch zu Grunde liegen hierbei Regulariserungsverfahren mit sparsity-constraints (Lp-Straftermen, p < 2), die mittels geeigneter Minimierungsverfahren gelöst werden. Hier wurden im Projekt erfolgreich Verfahren entwickelt wie das semi-smooth Newton- und das Quasi-Newton-Verfahren, die für gewichtete l1-Regularisierung bei nichtlinearen inversen Problemen eingesetzt werden können. Für beide Verfahren wurden Konvergenzraten berechnet, so konvergiert das semi-smooth Newton - Verfahren lokal superlinear und das Quasi-Newton-Verfahren mindestens linear. Für die Inversion des linearisierten Prozessmodells wurde der regularisierte Feature Sign Search-Algorithmus verwendet, um zu vorgegebenen Werkzeugpfaden die notwendigen Eingangsparameter wie Schnitttiefe und Vorschub zu bestimmen. In beiden Fällen hat sich gezeigt, dass dieser in der Zerspantechnik neuartiger mathematischer Ansatz vielversprechende Ergebnisse liefert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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