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Blickbewegungen von Kindern beim Lesen in der Erst- und Zweitsprache

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409562690
 
Blickbewegungsstudien gewinnen immer mehr an Relevanz in der Leseforschung und haben bereits große Beiträge zur Leseentwicklungsforschung geleistet. In der Fremdsprachenforschung gibt es jedoch noch wenige Blickbewegungsstudien und es gibt bislang keine, die sich mit der parallelen Entwicklung in der Erst- und Zweitsprache befassen. In diesem Forschungsprogramm verfolge ich somit zwei Ziele, um diese Forschungs- und Wissenslücken zu füllen. Das erste Ziel ist die Erfassung von Blickbewegungen von Grundschulkindern beim Lesen in ihrer Erstsprache (Deutsch) und Zweitsprache (Englisch). Durch die Untersuchung mittels experimentell variierten Leseaufgaben und standardisieren Verfahren soll ermittelt werden, welche Beziehung spezifische Leseprozesse in der Erst- und Zweitsprache zueinander haben. Das zweite Ziel ist es, die parallele Entwicklung von Leseprozessen in der Erst- und Zweitsprache in den frühen Jahren des Zweitspracherwerbs zu verfolgen. Dieser längsschnittlicher Ansatz ist von zentraler Bedeutung, da ein solches Design in der Lage ist, Aussagen über die kausalen Zusammenhänge in der Entwicklung verschiedener Prozesse zu machen, die in rein querschnittlichen Studien nicht möglich sind. Um diese Ziele zu erreichen plane ich eine große Schülerstichprobe für eine längsschnittliche Studie von der 5ten bis zur 6ten Klasse zu rekrutieren. Die erhobenen Maße der Teilprozesse des Lesens werden von Wortschatzkenntnisse und Einzelworterkennung bis zu Prozessen auf der Satz- und Textebene reichen. Dieser Ansatz wird es ermöglichen, spezifische Markereffekte, wie z.B. Effekte der Länge, Frequenz und Vorhersagbarkeit von Wörtern, in der Erst- und Zweitsprache zu erfassen und miteinander in Beziehung zu setzten. Ich erwarte einen qualitativ ähnlichen Verlauf der Entwicklung in der Erst- und Zweitsprache, eine starke Beziehung innerhalb jeder Sprache zwischen Leseprozessen und Wortschatz und einen Grad an gegenseitiger Begünstigung der Leseprozesse zwischen den Sprachen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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