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Dokufiktionales Erzählen. Neue Formen des Realistischen in der Literatur der Gegenwart
Antragstellerin
Dr. Agnes Bidmon
Fachliche Zuordnung
Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409904107
Dem Projekt geht es um eine grundlegende Konturierung und Produktiv-Machung des aktuell hochvirulenten Begriffs ‚Dokufiktion‘ für den literaturwissenschaftlichen Diskurs. Dieses Ziel soll allerdings nicht dadurch erreicht werden, dass Dokufiktion als eigenes Genre in der literarischen Landschaft etabliert wird, wie es in anderen Ansätzen bereits der Fall ist. Vielmehr wird die dokufiktionale Narration als eine gegenwärtige Schreibweise und Erzählhaltung begriffen, die in reflektierter Weise auf den zunehmenden Realitätsverlust in einer digitalen und virtuell überformten Lebenswelt antwortet und einen konstruktiven Umgang mit dieser veränderten medialen Realität erprobt. Hierfür nutzen die bewusst zwischen Fakt und Fiktion changierenden Texte sowohl dokumentarische als auch fiktionale Darstellungsformen, die mithilfe intramedialer, intermedialer und transmedialer Verfahrensweisen miteinander verschränkt werden. Diese vielfältigen Erzählverfahren und Darstellungsweisen – unter Einbezug zeitgenössischer medientheoretischer, literatur- und kulturwissenschaftlicher und nicht zuletzt ethischer Ansätze – offenzulegen und in ihrer Funktionsweise ebenso wie in ihrer erkenntnistheoretischen Bedeutung zu analysieren, ist die Zielsetzung des Projekts. Auf diese Weise soll erstmals ein eigenständiges methodisches Analyseverfahren und Beschreibungsinstrumentarium entwickelt werden, aus dem eine Poetik des dokufiktionalen Erzählens für die Literatur der Gegenwart abgeleitet werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen