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Verschiedene Arten von Konditionalen: Münzwürfe und Kängurus im Wald der alternativen Möglichkeiten

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409944110
 
Unser Projekt wird eine neuartige, einheitliche Analyse von Konditionalsätzen ("Wenn A dann C") erarbeiten, die von einer feinkörnigen Unterscheidung von Arten von Konditionalen ausgeht und eine formale Rahmentheorie einsetzt, die unterschiedliche Arten von Möglichkeiten repräsentieren kann. Das Projekt vereint bislang unverbundene Einsichten aus dem philosophischen Studium formaler und metaphysischer Aspekte von Arten von Möglichkeiten und aus der linguistischen Untersuchung der Interaktion von Modalität und Zeitbestimmung in der kompositionalen Struktur von Konditionalsätzen. Wir bauen auf der philosophischen Einsicht auf, dass temporale und modale alternative Möglichkeiten ("Die Münze hätte Kopf zeigen können" gegenüber "Kängurus könnten keine Schwänze haben") wegen ihres unterschiedlichen Bezugs zur Aktualität formal unterschiedlich behandelt werden müssen: die temporalen Alternativen in unserer Welt können adäquat durch baumartig geordnete verzweigte Strukturen repräsentiert werden, modale Alternativen werden hingegen am besten durch unterschiedliche mögliche Welten repräsentiert. Unser Ansatz ist es, diese Strukturen für eine einheitliche Analyse zusammenzufügen. Diese basiert dann auf einem (modalen) Wald von (zeitlich baumartig geordneten) alternativen Möglichkeiten. Wir werden diese philosophischen und formalen Einsichten durch Einsichten aus der Linguistik ergänzen, insbes. hinsichtlich der Rolle der verbalen Zeitbestimmung für die Frage, welche Arten von Möglichkeiten für ein betrachtetes Konditional in Frage kommen.Das Projekt besteht aus drei Teilprojekten zu den folgenden Themen: (1) die Dynamik von temporalen und epistemischen Möglichkeiten in Konditionalen und wie diese sich in der verbalen Zeitbestimmung widerspiegelt, (2) Konditionale, die auf modalen alternativen Möglichkeiten beruhen, wobei insbesondere die Rolle der Vergangenheitsform beleuchtet wird, und (3) die Rolle von kausaler Abhängigkeit und Unabhängigkeit für Konditionale, insbes. insofern sie indeterministische Ereignisse wie Münzwürfe betreffen. Die beiden methodologischen Hauptaspekte des Projekts sind Interdisziplinarität und formale Modellierung. Unser Ziel ist es, zu zeigen, dass eine erfolgreiche Verbindung von Einsichten aus der aktuellen Forschung in Linguistik und in Philosophie zu einer einheitlichen Sicht auf das uneinheitliche Phänomen der Konditionale führen kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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