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Abschiebungstektonik, Beckenentwicklung und Paläohöhe in Südtibet und die Entwicklung des Tibet-Plateaus

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 410123364
 
Das Tibet-Plateau und der Himalaya sind das Ergebnis der Kollision zwischen der indischen und der eurasischen Platte, die seit dem frühen Känozoikum andauert. In einem späten Stadium dieser Orogenese (etwa seit dem mittleren Miozän) entstanden auf dem Tibet-Plateau zahlreiche N-S verlaufende Grabensysteme, die auf signifikante Änderungen in der geodynamischen Entwicklung des Gebirges zurückzuführen sein müssen. Hierbei ist die genaue Kenntnis des zeitlichen Zusammenhangs zwischen Grabenbildung und Plateauhebung der Schlüssel zu einem besseren Verständnis der geologischen Entwicklung des gesamten Orogens. Dieser gemeinsame Deutsch-Chinesische Forschungsantrag ist auf diese Fragestellung fokussiert und hat das Ziel die tektonische, sedimentologische und Paläohöhenentwicklung des Gyirong-Grabens und des Nima-Dingri-Rifts zu untersuchen, die sich über mehr als 300 km durch das Lhasa-Terran und den Himalaya erstrecken. Die deutsche Gruppe wird thermochronologische Untersuchungen (Spaltspur- und (U-Th)/He-Datierungen) an Apatiten und Zirkonen durchführen. Die Probennahme entlang von Höhenprofilen wird an granitischen Intrusionen erfolgen, die im Liegenden der Grabenrandstörungen aufgeschlossen sind. Die thermokinematische Modellierung dieser Daten wird es erlauben, den Beginn der Extension entlang des Gyirong-Nima-Dingri Grabensystems zu ermitteln und Änderungen in den Bewegungsraten der Abschiebungen im Lauf der Zeit zu quantifizieren. Die chinesische Gruppe wird sedimentologische und magnetostratigraphische Methoden verwenden, um die Entwicklung und das Ablagerungsmilieu der Sedimente des Gyirong-Grabens zu rekonstruieren. Weiterhin werden unsere chinesischen Partner mittels der Analyse von stabilen Isotopen in Karbonaten (Paläoböden, authigene Minerale, Fossilien) die Veränderung der Beckenhöhe im Lauf der Zeit ermitteln, sowie den Zusammenhang mit der Aktivität der Grabenrandstörungen herstellen. Die Resultate der sich ergänzenden Forschungs¬ansätze unserer Gruppen werden zu einem besseren Verständnis der ursächlichen Beziehung zwischen Grabenbildung, Beckenentstehung und Höhenentwicklung des Tibet-Plateaus führen und es erlauben diese Vorgänge hinsichtlich ihrer geodynamischen Bedeutung besser bewerten und in die Klimaentwicklung von Asien einordnen zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug China, Polen
Mitverantwortlich Dr. István Dunkl
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Dr. Aneta Anczkiewicz; Professor Dr. Lin Ding; Dr. Zhengyu Li; Dr. Qinghai Zhang
 
 

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