Gemeinsam unternehmen! Interdisziplinäres Netzwerk zu den Mikrodynamiken, Aktivitäten und Entwicklungen unternehmerischer Gruppen

• Antragstellerin: Dr. Isabell Stamm
• Fachliche Zuordnung: Empirische Sozialforschung ; Accounting und Finance
• Förderung: Förderung von 2018 bis 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 410547329

Die Unternehmertumsforschung durchlebt derzeit einen Paradigmenwandel: Wir beobachten mehrere Forschungsstränge, die den Prozess des Unternehmertums als kollektive Handlung von unternehmerischen Gruppen beschreiben. Diese Gruppen werden definiert als kleine Einheiten von Individuen, die gemeinsam Gelegenheiten entdecken, bewerten und umsetzen. Das erhöhte Interesse an der Erforschung von kollektivem Unternehmertum überdeckt leicht die Tatsache, dass das empirische und konzeptionelle Wissen über unternehmerische Gruppen, deren Mikrodynamiken, Aktivitäten und Entwicklungen stark fragmentiert ist. Dieser lückenhafte Forschungsstand zu unternehmerischen Gruppen ist besonders überraschend angesichts der Tatsachen, dass einerseits dieses empirische Phänomen im Grunde nicht neu ist und anderseits die empirische Relevanz dieser Gruppen für ein Verständnis von ökonomischen und unternehmerischen Prozessen seit langen bekannt ist. Aktuell erschweren zwei Umstände ein systematisches Überdenken von Unternehmertum als kollektive Handlung: Erstens, wir beobachten einen stockenden Austausch zwischen Forschenden aus dem Bereichen Management, die den Bereich der Unternehmertumsforschung stark dominieren, Sozialpsychologie und Soziologie. Zweitens, die Erforschung von unternehmerischen Gruppen bedarf umfangreicher Forschungsdesigns, die diesem komplexen und dynamischen Phänomen auch gereicht werden können. Das beantrage Forschungsnetzwerk ist eine Zusammenarbeit von 15 Forschern aus den Bereichen der Soziologie, Unternehmertumsforschung und Sozialpsychologie aus Deutschland und Schweden, deren empirische Studien sich den Dynamiken in unternehmerischen Gruppen widmen. Der vorgeschlagene Arbeitsplan beinhaltet jeweils drei Treffen zum Forschungsaustausch und zum Wissenstransfer. Konkret adressieren wir in zwei 1,5tägigen Tagungen und einer Konferenz die Themen Mikrodynamiken, Aktivitäten und Verlaufsbahnen von unternehmerischen Gruppen. Während dieser Treffen reflektieren wir über unsere Forschungsergebnisse, diskutieren wir mit internationalen Gästen und lernen von den methodischen Erfahrungen der jeweils anderen. Die zweite Phase des beantragten Netzwerkes beinhaltet drei 1,5 tägige Treffen, die dem Wissenstransfer in die Bereiche Organisationstheorie, Entrepreneurial Education und Politik gewidmet sind. Insgesamt die Arbeit des Netzwerkes dazu bei, das konzeptionelle und empirische Wissen über unternehmerische Gruppen systematisch zu erweitern, soziologische Ansätze in die Erforschung dieses Phänomens zu integrieren, und Aufmerksamkeit für die Relevanz kollektiven Unternehmertums innerhalb der Soziologie zu wecken.

• DFG-Verfahren: Wissenschaftliche Netzwerke