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Einfluss von KIR/HLA-C Interaktionen auf die anti-HIV Aktivität von NK-Zellen

Antragsteller Dr. Christian Körner
Fachliche Zuordnung Immunologie
Virologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 410760607
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

NK-Zellen spielen eine zentrale Rolle bei der viralen Immunität. Sie nutzen eine Vielzahl von aktivierenden und hemmenden Rezeptoren, um virusinfizierte Zellen zu erkennen und zu eliminieren. Killerzell-Immunglobulin-ähnliche Rezeptoren (KIRs) stellen eine sehr polymorphe Rezeptorfamilie dar, die die Aktivität der NK-Zellen reguliert und deren Fähigkeit bestimmt, potentielle Zielzellen zu erkennen. HLA Klasse-I Moleküle dienen als primärer Liganden für KIRs. Dabei sticht HLA-C als dominanter Ligand für die Mehrzahl der humanen KIRs hervor. Immer mehr Hinweise deuten darauf hin, dass Interaktionen zwischen HLA-C und seinen hemmenden KIR2DL-Rezeptoren (KIR2DL1/L2/L3) die HIV-1-vermittelte Immunumgehung vorantreiben können und somit möglicherweise zur intrinsischen Kontrolle der HIV-1-Infektion beitragen. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang die kürzlich gemachte Beobachtung, dass HIV-1 in der Lage ist, sich durch eine Vpu-vermittelte Downmodulation von HLA-C an die HLA-C-Genotypen des Wirts anzupassen. Unser Verständnis des komplexen Zusammenspiels zwischen KIR/HLA-Immungenetik, NK-Zellvermitteltem Immundruck und HIV-1-Immunflucht ist jedoch noch begrenzt. Daher untersuchten wir die Auswirkungen spezifischer KIR/HLA-C-Kombinationen auf das NK-Zellrezeptor-Repertoire und die HIV-1-Vpu-Protein-Sequenzvariationen von 122 virämischen, unbehandelten HIV-1+-Personen. Im Vergleich zu 60 HIV-1-Kontrollen war die HIV-1-Infektion mit signifikanten Veränderungen im NK-Zell-Rezeptor-Repertoire verbunden, einschließlich eines geringeren Anteils von NK-Zellen, die NKG2A, CD8 und KIR2DS4 exprimieren. Im Gegensatz dazu waren die NKG2C+ und KIR3DL2+ NK- Zell-Subpopulationen von HIV-1+ Personen im Vergleich zu HIV-1- Kontrollen vergrößert. Die Stratifizierung nach KIR/HLA-C-Genotypen ergab eine genotypabhängige Expansion von KIR2DL1+ NK-Zellen, die letztlich mit erhöhten Bindungsaffinitäten zwischen KIR2DL1 und HLA-C-Allotypen verbunden war. Schließlich deuten unsere Daten auf eine bevorzugte Auswahl von Vpu- Sequenzvarianten hin, die mit einer HLA-C-Downmodulation bei Personen mit hohen KIR2DL/HLA-C-Bindungsaffinitäten verbunden sind. Insgesamt liefert unsere Studie Hinweise darauf, dass HIV-1- assoziierte Veränderungen im KIR-Repertoire von NK-Zellen bis zu einem gewissen Grad durch die KIR2DL/HLA-C-Genotypen des Wirts vorbestimmt sind. Darüber hinaus deutet die Analyse der Vpu- Sequenz-Polymorphismen darauf hin, dass unterschiedliche KIR2DL/HLA-C-Bindungsaffinitäten als zusätzlicher Mechanismus dienen können, wie die Genetik des Wirts die Immunevasion durch HIV-1 beeinflusst.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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