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Empirische Beziehungen von Spiritualität und Resilienz
Antragsteller
Professor Dr. Constantin Klein
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Evangelische Theologie
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 348851031
Das Projekt „Empirische Beziehungen von Spiritualität und Resilienz“ wird als Teilprojekt der federführend von Frau Prof. Dr. Cornelia Richter (Bonn) beantragten DFG-Forschergruppe „Resilienz in Religion und Spiritualität. Aushalten und Gestalten von Ohnmacht, Angst und Sorge“ eingereicht. Zielstellung des Teilprojekts ist es, die Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Facetten von Resilienz und Spiritualität empirisch an einer Stichprobe von N = 300 Trauernden, die im Projektverlauf zweimal mit einem umfangreichen Fragebogen befragt werden, zu untersuchen. Zum besseren Verständnis spezifischer biographischer Hintergründe potenzieller Resilienz- und Spiritualitätsmerkmale soll zudem eine ausgewählte Substichprobe von n = 30 Personen zwischen den beiden Fragebogenerhebungen mittels ausführlicher Interviews befragt werden.Sowohl Resilienz als auch Spiritualität werden in gegenwärtigen Diskursen auf unter-schiedliche Weise in ihrem Verhältnis zur Befindlichkeit reflektiert und dabei heterogen konzipiert: Während Resilienz je nach Perspektive als Eigenschaft oder Fähigkeit, als Anpassungsprozess im Zuge von Krisenbewältigung oder auch als positiver Krisenausgang aufgefasst wird, kommt Spiritualität sowohl als Persönlichkeitsmerkmal, als Copingressource und -strategie wie auch als Befindlichkeitsdimension („spiritual well-being“) in den Blick. Bisher wurden diese denkbaren Facetten von Resilienz und Spiritualität und ihre gegenseitigen Beziehungen noch nie systematisch empirisch unter-sucht. Deshalb sollen im beantragten Teilprojekt Resilienz und Spiritualität differenziert quantitativ mittels standardisierter psychometrischer Skalen und qualitativ mittels einer Adaptation des Faith Development Interviews (FDI) erfasst werden, um zu ermitteln, wie die empirischen Beziehungen von Spiritualität – verstanden und erfasst in Form von Transzendenzerfahrungen (M-Skala) und -vorstellungen (TPV-rev), als Bewältigungsressource und -form (COPE) sowie als Dimension der Befindlichkeit (PTGI – Spiritualität) in je eigenen biographischen Bezügen (FDI) – zu Resilienz – verstanden und er-fasst in Form eines Persönlichkeitsmerkmals (Brief Resilience Scale, Resilienzskala) oder auch -musters (BFI-K), eines Prozesses des Belastungsumgangs (COPE) und ihrer Effekte auf die Befindlichkeit (Ryff-Skala) – aussehen. Im Ergebnis darf erwartet werden, dass es gelingt, die Rollen von Resilienz und Spiritualität und das Wechselverhältnis ihrer verschiedenen Facetten beim Umgang mit Trauer differenziert und valide abzubilden, beide in ihren charakteristischen biografischen Bezügen und in ihrem Verhältnis zur Befindlichkeit zu verstehen und damit einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung einer interdisziplinären, spiritualitätssensiblen Resilienztheorie zu leisten.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 2686:
Resilienz in Religion und Spiritualität. Aushalten und Gestalten von Ohnmacht, Angst und Sorge
Mitverantwortlich(e)
Dr. Barbara Keller