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Untersuchung der kutanen autonomen Denervierung bei Patienten mit orthostatischer Hypotonie und isolierter autonomer Insuffizienz

Antragstellerin Dr. Ana Isabel Penzlin
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 410920266
 
Synucleinopathien sind eine Gruppe neurodegenerativer Erkrankungen, welche durch die pathologische Ablagerung des Proteins α-Synuclein (α-Syn) in Form von Lewy-Körpern und Lewy-Neuriten gekennzeichnet ist. Dazu gehören die häufiger auftretende Parkinson-Krankheit (PD) und Lewy-Körper-Demenz (LBD) sowie multiple Systematrophie (MSA) und die isolierte autonome Insuffizienz (PAF). Patienten mit PAF können entweder an einer langsam fortschreitenden orthostatischen Hypotonie ohne Auffälligkeiten des Zentralnervensystems (ZNS) leiden oder kognitive und / oder motorische Defizite entwickeln. Sie werden, basierend auf klinischen Unterschieden, mit PD, LBD oder MSA diagnostiziert. Es wird derzeit nach Prädiktoren und Markern für synucleinopathische Krankheitsentwicklung in gefärdeten Personen oder, im Fall von Patienten mit PAF, für Phänokonversion zu anderen Synucleinopathien mit ZNS-Beteiligung gesucht. Der immunhistochemische Nachweis intraneuraler α-Syn-Ablagerungen in autonomen Hautnerven wurde in experimentellen Studien als sichere und zuverlässige Methodik für die Untersuchung synucleinopathischer Pathologie angezeigt. Die Rolle wiederholter Untersuchungen zur Neuropathologie der Haut in der frühen Erkennung von Patienten, die eine Synucleinopathie entwickeln werden oder solche mit PAF, die zu einer kritischeren Form fortschreiten, bleibt dagegen ungeklärt. Es wird die Hypothese untersucht, dass Personen, bei denen das Risiko eine Synucleinopathie zu entwickeln oder von PAF zu einer Synucleinopathie mit ZNS-Beteiligung fortzuschreiten besteht, nach einem Jahr eine ausgeprägtere neurodermale α-Syn-Ablagerung im Vergleich zur Baseline zeigen. Zudem wird die Hypothese geprüft, dass Untersuchungen zur klinischen Beurteilung des Krankheitsverlaufs und Parameter der autonomen Herzfunktion bei diesen Patienten ein schnelleres Fortschreiten der kutanen α-Syn-Ablagerung voraussagen können.Es werden 20 Patienten mit neu diagnostizierter orthostatischer Hypotonie, neu diagnostizierter PAF ohne ZNS-Auffälligkeiten oder PAF mit Zeichen einer Ausbreitung auf motorische und / oder kognitive Neuronen in eine prospektive Studie eingeschlossen. Es erfolgen detaillierte neurologische und neuropsychiatrische Untersuchungen sowie eine autonome kardiovaskuläre Phänotypisierung. Die durch α-Synuclein induzierte strukturelle Schädigung autonomer Nervenfasern wird anhand immunhistochemischer Analysen oberflächlicher Hautbiopsien evaluiert. Die Untersuchungen werden zur Baseline sowie nach 12 Monaten durchgeführt.Die Ergebnisse dieser Studie können die derzeitige Suche nach zuverlässigen krankheitsspezifischen Biomarkern voranbringen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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