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Motivation von Blutspendern: Anreize und Image

Antragsteller Professor Egon Tripodi, Ph.D., seit 10/2022
Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411047502
 
In medizinischen Notfällen sind Bluttransfusionen oft unerlässlich, um ein Leben zu retten. Die meisten Länder verlassen sich ausschließlich auf freiwillige Blutspenden. Während die Kosten der Spenden vom Spender getragen werden, kommt der Nutzen der Gesellschaft insgesamt zugute. So stellen freiwillige Blutspenden ein Lehrbuchbeispiel für ein öffentliches Gut dar. Vor dem Hintergrund von Versorgungsengpässen bewerten mehrere Länder jetzt Anreize oder bezahlte Spenden als eines der politischen Instrumente neu.Anreize im Zusammenhang mit Blutspenden können jedoch mit intrinsischen oder altruistischen Motivationen der Spender interagieren. Dies kann dazu führen, dass sie mehr oder weniger wirksam sind als vom Standardmodell vorhersagt. In diesem Projekt schlagen wir Feldexperimente vor, die uns erlauben, eine allgemeine Klasse von Nutzenfunktionen, in der Anreize mit anderen Motivationen interagieren, strukturell zu identifizieren. Das Projekt ist in zwei Arbeitspakete unterteilt:1. Strukturelle Schätzung von Imagemotivation. Frühere Studien analysieren monetäre Anreize, um Blutspenden mit gemischten Ergebnissen zu erhöhen. Das Standardwirtschaftsmodell legt nahe, dass die Blutversorgung mit Anreizen steigen sollte. Verhaltenstheorien die soziale Normen, Imageprobleme oder Warm Glow zulassen zeigen, dass Anreize Spenden verdrängen können. Wir entwickeln ein Feldxperiment, das die Art der Anreize, deren Intensität und Sichtbarkeit von Blutspenden manipuliert. Die Kombination mit neuen Entwicklungen in ökonometrischen Methoden erlaubt uns, diese Präferenzen im Kontext einer prosozialen Aktivität strukturell zu schätzen.2. Selektion in unbezahlte prosoziale Aktivitäten. Die Deutschen können zwischen einer Spende in einem Krankenhaus / einer kommerziellen Blutbank (25 €) und einer Spende beim Roten Kreuz (unbezahlt) wählen. Bemerkenswerterweise machen unbezahlte Spenden jedes Jahr mehr als 70% aller Spenden im Land aus. Unsere Entwicklungen der sozialen Signalisierungstheorie legen nahe, dass Image-Probleme solche "dualen Märkte" durch Sortierung effizienter machen können. Dieses Projekt schlägt einen Test neuer Hypothesen auf dem Gebiet vor.Die bisherige Literatur beschränkt sich die Analyse qualitativer Merkmale von Modellen mit Imagemotivation. Im Gegensatz dazu sind unsere Experimente darauf ausgerichtet, ein strukturelles Modell der Spendermotivation zu identifizieren, in dem Anreize mit anderen Motivationen wie Imagemotivation oder Altruismus interagieren können. Dies stellt die erste formale Identifizierung solcher Präferenzen dar und erlaubt uns, Politikanalysen durchzuführen und deren Wohlfahrtseffekte zu bewerten. Die Arbeitspakete tragen somit auch generell zu einem besseren Verständnis von prosozialen Motivationen bei, und entwickeln wertvolle theoretische und quantitative Instrumente. Darüber hinaus entwickeln sie spezifische Verhaltensinterventionen, die im Bereich der Blutspenden und verwandter Bereiche eingesetzt werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Lorenz Götte, bis 10/2022
 
 

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