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Uneindeutige Barockdichtung. Poetische und konfessionelle Ambiguität in Schlesien als kulturdynamische Faktoren einer neuen deutschen Dichtkunst (1620 bis 1742)

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322729370
 
Das frühneuzeithistorisch ausgerichtete Teilprojekt erforscht, welche Wirkungen die besondere religionspolitische Diversität und Dynamik in den Herzogtümern Schlesiens auf die neue deutsche Barockdichtung entfaltet. Im systematischen Zusammenhang der Forschergruppe "Ambiguität und Unterscheidung: Historisch-kulturelle Dynamiken" steht das Interaktionsfeld von poetischer und konfessioneller Ambiguität im Zentrum. Forschungsgegenstand sind die Hauptakteure der schlesischen Dichterschulen (neben Opitz v.a. Andreas Gryphius, Christian Hoffmann v. Hoffmannswaldau, Daniel Caspar v. Lohenstein, Johann Christian Hallmann, Benjamin Neukirch und Christian Gryphius). Die Textproduktion dieser Autoren umfasst eine gattungshistorische Bandbreite, die lyrische, dramatische und panegyrische Formen einschließt. Eng verbunden ist damit die barocke Poetik. Herausgearbeitet wird auf dieser Textgrundlage die normative Aushandlung von Ausdrucksmitteln und pragmatischen Zielen der Uneindeutigkeit, um die Spielräume und Grenzen von Ambiguität und deren Prozessierung im historischen Verständnis zu konturieren.Weiterführend wird vor diesem Hintergrund gefragt, inwiefern gerade das regional ausgeprägte Wechselspiel von poetischer und konfessioneller Ambiguität im unruhigen Schlesien den Erfolg der regionalen Dichtungsbewegung in zahlreichen deutschsprachigen Territorien mitbegründet. Einer Revision unterzogen wird aus literaturgeschichtlich übergeordneter Sicht damit (i) die einseitige Wahrnehmung der schlesischen Dichtungsreform als dezidiert protestantisches Literaturprogramm, (ii) die latente Festlegung der religiös eingreifenden Barockdichtung auf Konfessionspolemik sowie (iii) die vorrangige Beschreibung von Konfessionalisierung als Stabilisierungsprozess der religiösen Differenz.Die Projektergebnisse werden durch zwei aufeinander aufbauende Dokumentationsformen gesichert: 1.) Eine kommentierte Datenbank richtet sich auf die thesaurierende Erschließung sämtlicher Ambiguitätsformen in den Poetiken der Barockzeit und leistet damit einen substantiellen Beitrag zur Grundlagenforschung. 2.) Der Projektleiter führt das gesichtete Textmaterial im Sinn der dargelegten Fragestellung in einem monographischen Buchprojekt analytisch zusammen und wertet es literaturgeschichtlich aus.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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