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Szenographisches Wissen und das Archiv. Inszenierte Räume im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Praxis, kulturellem Erinnern und wissenschaftlicher Reflexion

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411250630
 
Das Projekt »Szenographisches Wissen und das Archive« ist Teil des Forschungsprojekts »Szenographie: Episteme und ästhetische Produktivität in den Künsten der Gegenwart«, das im Rahmen des DFG Heisenberg-Programms gefördert wird. Dieses Projekt setzt sich mit Konzepten und Ästhetiken der Szenographie auf unterschiedlichen Feldern der Gegenwartskunst auseinander. Als Raum-Inszenierung und Raum-Produktion tritt Szenographie im zeitgenössischen Theater sowie darüber hinaus in anderen Künsten und auch Alltagskontexten heute vielgestaltig auf – as Spektrum reicht von Bühnenbild bzw. Theaterszenographie, Performance Design und ›Environmental Scenography‹ über Ausstellungsszenographie sowie Film- und Medienszenographie bis hin zu ›Urban Scenography‹, Spatial Design und Szenographien kommerziell orientierter Events. Der Projektansatz ist daher, die Szenographie in den Blick zu nehmen als ein Interart-Phänomen, das seine generativen Formen, Parameter und Gestaltungen auf verschiedenen Feldern entfaltet; nicht zuletzt im Zuge der sich abzeichnenden Mediatisierung fast aller Lebensbereiche sind ihre Spielarten weitreichend und haben eine kulturelle Relevanz gewonnen, die der wissenschaftlichen Diskussion und Analyse bedarf. Das Projekt unternimmt dies im Spannungsfeld zwischen Produktion und Rezeption. In der Vielgestaltigkeit ihrer Formen erweist sich Szenographie dabei nicht in erster Linie als visuelle Kunst, sondern als Raumkunst, in der Medien, Objekte und Objekt-Konstellationen nicht als ›Ausstattung‹ oder Dekor verstanden werden, sondern vielmehr als ›Co-‹ bzw. ›Counter-Player‹ und (nicht-menschliche) ›Akteure‹ (Latour) in performativen Prozessen. Gefragt wird nach Entwurfspraktiken, Gestaltungsprozessen und nach ›szenographischem Wissen‹: Wie entsteht ein Bühnenbild, eine Szenographie und welches Denken über Räume, welches Gestaltungswissen drückt sich darin aus? Das Projekt (Modul) »Szenographisches Wissen und das Archiv«, geplant als eintägiges Symposium in Berlin (Herbst 2019), untersucht insbesondere Vorgehensweisen der Dokumentation und Archivierung und fragt, u.a. im Zuge der Debatte um ›Kunst als Forschung‹, nach Modi der Wissensproduktion (›Performing the archive‹, Digitalisierung/digitale Rekonstruktion, Simulation u.a.m.). Das Ziel ist, die Interdisziplinarität und Ausdifferenzierung des Szenographischen in den Blick zu nehmen sowie auch zu fragen nach Aspekten kultureller Spezifität, nach ›kulturellem Erbe‹, Genres, Medialität, nach dem Verhältnis von lokal und global, Internationalisierung sowie dem Austausch und Transfer von ›szenographischem Wissen‹. Gemäß dem Projektansatz kann Szenographie als eine Kunst und Design-Praxis verstanden werden, die zugleich als ein ›Dispositiv‹ operiert, in welchem sich Wissensstrukturen, institutionelle Regeln, raumbildende Praktiken, (Kultur-)Techniken sowie Medien verbinden sowie stets auch revidiert werden. Hierzu sollen theoretische und methodische Ansätze bereitgestellt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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