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Experimentelle und numerische Untersuchung der Entstehungsmechanismen des Bulgings und dessen Einfluss auf die Bildung von Mittelrippendefekten beim Hochleistungslaserstrahlschweißen niedriglegierter Stähle hoher Blechdicke

Antragsteller Dr.-Ing. Marcel Bachmann
Fachliche Zuordnung Fügetechnik und Trenntechnik
Förderung Förderung von 2019 bis 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411393804
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Zusammenhang zwischen der Form des Schmelzbades und der Bildung von Defekten ist in der Schweißtechnik seit langem bekannt. Ziel des Projektes war die experimentelle und numerische Untersuchung des Einflusses der sogenannten Bulging-Region, definiert als eine verlängerte und verbreiterte Form des Schweißbades bei etwa halber Einschweißtiefe, auf die Bildung von Mittelrippendefekten. Es wurde ein gekoppeltes multiphysikalisches numerisches Modell entwickelt, das die Analyse der Entstehungsmechanismen der Bulging-Region ermöglicht. Darüber hinaus wurden zahlreiche experimentelle Messungen wie der gemittelten Zeit bis zum Erreichen einer Durchschweißung, Schmelzbadlänge, Temperatur, Prozesseffizienz und metallographische Querschliffe zur Validierung der numerischen Ergebnisse herangezogen. Sowohl in den physikalischen als auch in den numerischen Experimenten wurden verschiedene Faktoren wie Laserleistung, Schweißgeschwindigkeit und Fokuslage variiert, um das Auftreten des Bulgings über ein breites Prozessfenster zu bewerten. Es wurde festgestellt, dass eine Bulging-Region entsteht, sobald die beiden Hauptwirbel im Längsschnitt des Schmelzbades durch einen Einschnürbereich getrennt werden. Des Weiteren wurde auch gezeigt, dass die Einschnürung und das Bulging temporär, aber immer gemeinsam auftreten, da die Einschnürung das Bulging verursacht und umgekehrt. Außerdem wurde aufgrund der experimentellen Ergebnisse erwartet, dass die Bildung einer Bulging-Region stark von der Einschweißtiefe abhängt. Obwohl auf Basis der experimentellen Ergebnisse im untersuchten Prozessfenster keiner der variierten Prozessparameter als dominant identifiziert werden konnte, wurde diese Erwartung durch die numerischen Ergebnisse bestätigt. Die verschiedenen Berechnungen ergaben, dass der Übergang von einer leichten Ausbauchung zu einer voll ausgeprägten Bulging-Region etwa im Bereich zwischen 6 mm und 9 mm Einschweißtiefe liegt. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden in mehreren Fachzeitschriften veröffentlicht und auf Konferenzen zum Thema Schweißen und Laserbearbeitung vorgestellt. Hervorzuheben ist dabei der „IIW Kenneth Easterling Award“ auf der „13th International Seminar - Numerical Analysis of Weldability" in Seggau.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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