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Der Einfluss des autonomen Nervensystems auf die Entwicklung kardialer Makrophagen nach einem akuten Myokardinfarkt

Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411719800
 
Kardiovaskuläre Erkrankungen und insbesondere der akute Myokardinfarkt sind die Haupttodesursache in der westlichen Welt. In den USA geschieht ein Herzinfarkt etwa alle 25 Sekunden und etwa 30 Prozent der Patienten sind jünger als 65 Jahre. Trotz leitliniengerechter Therapie sind etwa 50 Prozent der Myokardinfarkte letal. Obwohl die Anzahl an Patienten, die einen Herzinfarkt überleben, in den vergangen Jahren zunehmend gewachsen ist, leben diese Patienten oft mit langfristigen gesundheitlichen Einschränkungen. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die unmittelbar nach dem Infarkt stattfindende kardiale Entzündungsreaktion, in der kardiale Markophagen eine Schlüsselrolle einnehmen, die Qualität der kardialen Wundheilung entscheidend beeinflusst und damit die Prognose des Patienten bestimmt: Kommt es zu einer eingeschränkten Wundheilung führt dies zu Infarkt-Expansion und Herzinsuffizienz mit einer deutlich reduzierten Lebensqualität und einem verminderten Gesamtüberleben.Um eine qualitativ hochwertige kardiale Wundheilung zu ermöglichen, ist eine genaue Kontrolle über das Ausmaß der Entzündung entscheidend: Eine Dysbalance im Sinne einer übertriebenen Entzündung innerhalb des infarzierten Myokardgewebes führt zu einer eingeschränkten Wundheilung. Die entscheidenden Mechanismen, welche die Entzündungsantwort regulieren und den Übergang in eine anti-entzündliche Phase iniziieren, sind nicht gänzlich verstanden. Es gibt erste Veröffentlichungen, die darauf hindeuten, dass das autonome Nervensystem eine koordinierende Rolle in der Entzündung nach einem Myokardinfarkt spielt. So wurde gezeigt, dass in Patienten, die von einem akuten Myokardinfarkt betroffen sind, sich die Aktivität des sympathischen Nervensystem erhöht, während das parasympatische Nervensystem inaktiviert wird. Dies führt zu einer nervalen Dysbalance, welche die Mortalität dieser Patienten negativ beeinflusst. Ein möglicher Erklärungsansatz für diese Beobachtung ist, dass eine gesteigerte Aktivität des sympathischen Nervensystems nach Myokardinfarkt eine Verlängerung der Entzündungsaktivität und -dauer verursacht. Dies führt zu einer verzögerten Entzündungseindämmung mit einer schädlichen Akkumulation von Immunzellen im Myokard, welche die Prognose der Patienten negativ beeinflusst.Dieses Projekt überprüft die Hypothese, dass das autonome Nervensystem einen koordinierenden Einfluss auf die initiale Entzündungsreaktion nach einem Myokardinfarkt hat und damit die Transition von Entzündungs-Verstärkung zu Entzündungs-Eindämmung kontrolliert. Dieses Forschungsthema ist relevant, weil pathophysiologische Prozesse und Rezeptoren des autonomen Nervensystems durch jetzige Therapie nicht angegriffen werden. Die Erkenntnisse, die aus unserer geplanten Studie gewonnen werden könnten, bergen das Potenzial zukünftige Myokardinfarkt-Therapiekonzepte signifikant zu erweitern und damit die Lebensqualität und das Überleben von Myokardinfarkt-Patienten zu verbessern.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug USA
 
 

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